„Parsifal“ unter der Lupe

Richard-Wagner-Verband

Ohne Wagner geht’s einfach nicht: beim Pressegespräch vor der „Parsifal“-Werkstatt-Plakatwand im Hotel Bamberger Hof rechts Dr. Jasenka Roth, Vorsitzende des Richard-Wagner-Verbands Bamberg und links ihre Stellvertreterin Monika Beer. Foto: Erich Weiß

Der Richard-Wagner-Verband Bamberg und das Landestheater Coburg bieten am 22. und 23. April ein Symposium der besonderen Art.

In einer Werkstatt wird bekanntlich gern gewerkelt. Und es gibt im Idealfall genügend Handwerkszeug, um beispielsweise einem Koloss wie dem von Richard Wagner so bezeichneten Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ beizukommen. In diesem Sinne haben sich der Richard-Wagner-Verband Bamberg und das Landestheater Coburg unter dem Titel „Parsifal“-Werkstatt zu einer konzertierten Aktion zusammengetan. Klingt ganz schön anspruchsvoll. Ist es auch.

Begleitend zur Coburger Neuinszenierung von Wagners „Parsifal“, die ab 9. April auf dem Spielplan steht, veranstalten der Bamberger Wagner-Verband und das Coburger Theater am 22. und 23. April ein Symposium. Die so genannte „Parsifal“-Werkstatt unter der Schirmherrschaft von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke richtet sich sowohl an Wagner-Neulinge wie -Fortgeschrittene und startet am 22. April im Grünen Saal der Harmonie in Bamberg mit Einführungen, Vorträgen und Gesprächen, die jeweils maximal 30 Minuten dauern.

Die Referenten sind Künstler wie Christoph Schlingensiefs „Parsifal“-Bühnenbildner Thomas Goerge (Hallbergmoos), Generalmusikdirektor Roland Kluttig und Tenor Roman Payer (Coburg), renommierte Autoren, Musikjournalisten und -wissenschaftler wie Tom Artin (New York), Stephan Mösch (Karlsruhe), Holger Noltze (Dortmund) und Sabine Zurmühl (Berlin), der Coburger Intendant Bodo Busse sowie Studenten der Philologie des Mittelalters an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg unter ihrer Professorin Ingrid Bennewitz, welch letztere über ihre eigene Parsifal-Sicht und Themen wie Generationswechsel und Empathie, Identitäts- und Sinnsuche sprechen.

Der erste Tag endet mit einer geschlossenen Vorstellung des Films „Perceval le Gallois“ von Eric Rohmer aus dem Jahr 1978 (in französischer Originalsprache mit deutschen Untertiteln), in den Ingrid Bennewitz einführt. Am 23. April um 10 Uhr folgt wiederum in Bamberg eine von Holger Noltze moderierte Podiumsdiskussion mit Referenten sowie Regisseur Jakob Peters-Messer und Dirigent Roland Kluttig vom Leitungsteam des Coburger „Parsifal“. Am Nachmittag – und zum krönenden Abschluss – fährt eine große Besuchergruppe aus Bamberg nach Coburg zur um 16 Uhr beginnenden „Parsifal“-Vorstellung im Großen Haus des Landestheaters.

Werkstatt-Anmeldeschluss ist der 3. April. Als Unkostenbeitrag für die Vorträge am 22. April werden von Nicht-Mitgliedern des Vereins 25 Euro erhoben; der Filmabend und der Operneintritt samt Busfahrt kosten extra. Ausführliche Infos finden Sie auf der Homepage des Richard-Wagner-Verbands Bamberg unter www.rwv-bamberg.de. Mit dem Parsifal-Stoff setzt sich der neugierige Verein unter anderem auch bei seiner alljährlichen großen Musik- und Kunstfahrt auseinander, die heuer Anfang Juni nach Wien führt: zur Uraufführung der Oper „Mondparsifal Alpha 1-8“ des ehemaligen Villa-Concordia-Stipendiaten Bernhard Lang in der Inszenierung des aus Bayreuth wieder ausgeladenen Jonathan Meese, zu den Musikergräbern auf dem Zentralfriedhof und einer „Götterdämmerung“ in der Staatsoper. Klingt ganz schön morbid. Ist es auch.