Amerikanische Polizeigewalt damals und heute

Internationale Konferenz des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Universität Bamberg

Führende Persönlichkeiten aus Forschung, Kunst sowie der Aktivistenszene in den USA und Europa versammeln sich im Rahmen der interdisziplinären Tagung „Black America and the Police“ vom 20. bis 23. Oktober an der Universität Bamberg. Thema der englischsprachigen Vorträge ist die Eskalation der Gewalt weißer Polizisten gegen Schwarze, die zunehmende gezielte Gewalt gegen die Polizei und nicht zuletzt die Rassenunruhen, bei denen es oft zu schweren Ausschreitungen kommt.

Die öffentliche, kostenfreie Tagung wird am 20. Oktober im Raum U7/01.05, im Gebäude An der Universität 7, um 17.30 Uhr eröffnet. Mit ihr sollen die historischen und sozialen Hintergründe der Misstrauenskultur zwischen der afroamerikanischen Bevölkerung und der Polizei beleuchtet werden. Neben den Patrouillen der Südstaaten, die Jagd auf entflohene Sklaven machten, und der vielfachen Ermordung unbewaffneter schwarzer Männer sowie der Masseninhaftierung der afroamerikanischen Jugend, stehen vor allem Strukturen und Mechanismen im Vordergrund, die Rassenvorurteile bestärken. Die Vorträge befassen sich auch mit der Verbreitung von Polizeivideos und medial wirksamer Protestfotografie.

„Im Spätherbst der Obama-Ära und angesichts der aufwühlenden Ereignisse rund um die ‚Black Lives Matter‘-Bürgerrechtsbewegung sowie der polarisierenden Kandidatur Donald Trumps wollen wir die Kulturgeschichte staatlicher Gewalt gegen Schwarze in den USA nachzeichnen“, sagt Dr. Georgiana Banita, Akademische Rätin am Lehrstuhl für Literatur und Medien der Universität Bamberg, die die Tagung organisiert. „Dabei darf man nicht vergessen, dass einem fundierten Verständnis rassistischer Gewalt auch in Deutschland in Zeiten eines angstschürenden Rechtspopulismus große soziale Bedeutung zukommt.“