Redaktion
Zunächst denkt man, was für ein interessantes Gewächs, sieht man ihn so an der Regnitz stehen, am Leinritt, auf der Höhe gegenüber der Hainwiese. Große saftige Blätter auf langen Stengeln. Also Bambus ist es schon mal nicht. Die Stängel stehen dicht und meist bedeckt das Kraut ganze Flächen mit mehreren Quadratmetern, an der Regnitz über einige Meter und hinunter bis ans Wasser.
Was Pflanzenfreunden zunächst als Bereicherung für ihren Garten ansehen könnten, ist jedoch der sich invasiv verbreitende Japanische Staudenknöterich, Fallopia japonica. Invasiv heißt, daß er sich in kurzer Zeit stark vermehren und somit andere Arten in kurzer Zeit verdrängen kann. Durch seine für unsere Breiten ungewöhnliche Wuchshöhe und enorme Widerstandsfähigkeit kommen darunter kleine Pflanzen nicht mehr zum Zug. Seltsamerweise verkaufen bei uns Gartencenter die Pflanze, in anderen Länder wie der Schweiz oder Großbritannien ist dies bereits verboten.
Einfaches Abrupfen kann einen Rückschlag bedeuten, denn, fallen die Stängel dann womöglich einfach ins Wasser, fahren sie den Fluß hinab, bleiben woanders hängen und breiten sich dadurch erfolgreich dort aus. Die Ausbreitung geschieht daher besonders leicht an Flüssen, da schon kleinste Ästchen zu neuen Stecklingen werden und neue Kolonien bilden und so in den vergangenen Jahren über weite Strecken vorangekommen ist.
Die Ausrottung ist extrem schwierig und selbst Fachleute brauchen unter Einsatz von Abdeckplanen, die die Wurzeln darunter verfaulen lassen sollen, dann ausgegraben werden und schließlich verbrannt werden müssen, oft Jahre, um kleine Erfolge zu erzielen und erneutes Ausbreiten zu verhindern.
In Bamberg und Umgebung werden vermehrt solche Stellen gesichtet. Es ist dringend notwendig, daß die Ausbreitung in Schach gehalten wird, damit das Verdrängen kleiner krautiger Pflanzen, die zu unserem Ökosystem gehören, nicht voranschreitet. Es gibt noch weitere invasive Arten, derzeit erscheint der Staudenknöterich neben dem Drüsigen (indischen) Springkraut der ebenfalls als „eine Bedrohung für andere Pflanzenarten, ja ganze Pflanzengesellschaften in deren Lebensraum betrachtet wird“ jedoch als eine der problematischsten.
Populationssichtungen des Staudenknöterichs, können übrigens beim Amt für Umwelt, Brand- und Katastrophenschutz, Sachgebiet Umwelttechnik Naturschutz Michelsberg gemeldet werden.
Es gibt keine zuständigen Behörden!
Weil es (noch) keine gesetzliche Pflicht gibt, diese eingeschleppten Pflanzen zu bekämpfen.
Neben dem Staudenknöterich und dem Drüsigen Springkraut stelle ich in den letzten Jahren auch stetig wachsende Bestände und immer neue Standorte der Herkulesstaude (Riesenbärenklau) entlang des Regnitzufers von Bamberg bis Trosdorf fest. Obwohl diese neben den ökologischen Problemen insbesondere für Kinder eine unmittelbare Gefahr darstellen, habe ich den Eindruck, die zuständigen Behörden sehen dem tatenlos zu.