Die Berliner Autorin Jenny Erpenbeck ist bekannt für ihre literarischen und essayistischen Texte, in denen sie sich mit dem aktuellen politischen Zeitgeschehen auseinandersetzt. Auch in ihrem neuesten Roman „Gehen, ging, gegangen“, aus dem sie am 5. Juli an der Universität Bamberg lesen wird, spiegelt sich in der Lebenswelt des Protagonisten Richard die historische Gegenwart des 20. und 21. Jahrhunderts wider. Er lebt als emeritierter Professor für alte Sprachen in Berlin, ist Witwer und wurde kürzlich von seiner langjährigen Geliebten verlassen. Auf der Suche nach einem neuen Lebenssinn macht er Bekanntschaft mit Asylsuchenden auf dem Oranienplatz. Anfänglich ist die Beziehung zu den Flüchtlingen von intellektuellem Interesse geprägt, doch je mehr sich der Protagonist mit deren Schicksalen und Problemen auseinandersetzt, desto mehr entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis.
Jenny Erpenbeck, die heute als freie Autorin und Regisseurin arbeitet, wurde 1967 in Ost-Berlin geboren und studierte Theaterwissenschaft und Musiktheaterregie. Seit ihrem gefeierten literarischen Debüt, der „Geschichte vom alten Kind“ aus dem Jahre 1999, hat sie zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Dramen publiziert. Ihre Werke wurden unter anderem mit dem Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und dem Schubart-Literaturpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2013 war sie als Poetikprofessorin an der Universität Bamberg zu Gast. Für ihren Roman „Gehen, ging, gegangen“ bekommt sie im September dieses Jahres den Thomas-Mann-Preis verliehen.
Die Lesung ist Teil der Reihe „Literatur in der Universität“ und wird organisiert vom Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bamberg unter der Leitung von Prof. Dr. Friedhelm Marx.
Sie beginnt um 20 Uhr und findet im Hörsaal U7/01.05, An der Universität 7, statt.
Der Eintritt ist frei.