Ilona Munique
Erstmalig wurde die Bienen-InfoWabe im Erba-Park als Klassenzimmer genutzt. Diese besondere Ehre wurde der Ethikgruppe der Luitpoldschule Bamberg zuteil. 21 Kinder der Jahrgangsstufen eins bis vier zeigten sich begeistert vom Bienenunterricht in dem hölzernen Wabenbau. Von außen sieht man dem sechseckigen Gebäude seine tatsächliche Größe von rund 45 m² nicht unbedingt an. Lehrerin Katja Pütz war daher erstaunt, dass jedes Kind auf einem der fröhlich orangefarbenen Stühlen, gespendet vom Lionsclub Bamberg Residenz, Platz nehmen konnte. Von Vorteil sei auch die fußläufige Nähe zur Schule, betonte sie und würde gerne bald mit einer Klasse wiederkommen.
In ihre Nutzung eingeweiht wurde die Bienen-InfoWabe an Ostern mit einem ökumenischen Gottesdienst durch Pfarrer Walter Neunhoeffer und Salisianerbruder Dieter Putzer. Seither war sie bereits an einigen Sonntagen als „Offenes Haus für alle“ und für Vorträge geöffnet. Doch erst mit den Luitpoldschülern konnte sie ihrer eigentlichen Bestimmung als „grünes Klassenzimmer“ nachkommen. Der Terminkalender für einen Unterricht zu den Themen Bienen, Honig, Imkerei und Natur ist gut gefüllt. Neben Schulen meldeten sich beispielsweise auch die Psychiatrische Tagespflege des Klinikums Bamberg, der Förderverein der Hainschule und die Volkshochschule an. Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit ihrem Projekt der „Bamberger Schulbiene“ stemmt den Unterricht ehrenamtlich. Für die Entwicklung und Ausgabe von Unterrichtsmaterialien wird ein Unkostenbeitrag erhoben. Die mediale und technische Ausstattung sowie der Unterhalt der Bienen-InfoWabe werden durch Spenden und Sponsoring finanziert.
Der Unterricht
Während des dialogorientierten Unterrichts für die jahrgangsgemischte Klasse der Luitpoldschule wurden zwei kurze Filmsequenzen vorgeführt, zu deren Vertiefung Rätsel zu lösen waren. Anschauungsobjekte wie die Lehrbienenbeute mit Fotorähmchen und einer zweieinhalb Kilo schweren Honigwabe, die alle Schüler auch einmal halten durften, sorgten für Abwechslung. Der Höhepunkt jedoch waren die echten Bienen, die in einer Schaufensterbeute gezeigt wurden. Die Kinder waren fasziniert vom Gewimmel auf den Waben. Sie lernten schnell, zwischen der weiblichen Arbeitsbiene und dem männlichen Drohn zu unterscheiden. Die Königin allerdings blieb zu Hause in ihrem Bienenstock, der sich unweit der Bienen-InfoWabe befindet.
Für die Lehrkraft und die Referendarin waren zudem Bücher ausgelegt, die zur Vertiefung und Nachbearbeitung von den Initiatoren empfohlen werden. Am Thema wolle sie unbedingt dran bleiben, so die Lehrerin und notierte sich die Buchtitel. Einige Schüler kündigten an, zur nächsten Sonntagsöffnung mit den Eltern kommen zu wollen. Die Termine des Jahresprogramms sind im Bamberger Kulturkalender, im Fränkischen Tag und unter http://bienen-leben-in-bamberg.de zu finden.