Untersuchungen an Pines Housing abgeschlossen
Verhandlungen mit der BImA laufen weiterhin auf Hochtouren
Mitteilung der Stadt Bamberg, 21.7.2015, 13.40 Uhr
Der Ankauf der Gebäude der Pines Housing Area in der Gartenstadt rückt näher, weil ein wesentlicher Schritt hin zur geplanten Wohnraumnutzung gelungen ist: Sämtliche Gutachten zu Schadstoffen, Bauphysik und Infrastruktur „liegen nun nach umfangreichen Untersuchungen“ vor, so der Geschäftsführer der Stadtbau GmbH Veit Bergmann. Die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) werden weiterhin auf Hochtouren geführt. In der Aufsichtsratssitzung am Montag (20.7.) unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Andreas Starke hat Bergmann die nächsten konkreten Schritte zur Umsetzung vorgestellt. Die Wohnungen sollen noch 2015 in den Besitz der Stadtbau übergehen.
Vor dem Aufsichtsrat hat Bergmann das Ziel bekräftigt, die Wohnungen möglichst rasch dem Bamberger Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen. Um keine Zeit zu verlieren, habe man sämtliche Gutachten alleinverantwortlich beauftragt, so dass eine zeitraubende Abstimmung mit der BImA vermieden werden konnte. Mittlerweile liegen alle Ergebnisse vor. Die Böden müssen demnach komplett entfernt werden. Zudem sei eine Sanierung der Dachdeckung unumgänglich. Um flexibel auf den tatsächlichen Bedarf reagieren zu können, wolle man außerdem mit variablen Grundrissen bei den Wohneinheiten arbeiten. Bereits seit 2014 konnten sich Wohnungsinteressenten für die Pines Housing Area bei der Stadtbau anmelden. Der Geschäftsführer Veit Bergmann rief erneut interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich bei Interesse an die Stadtbau zu wenden, um Einzelheiten zu erfahren und auf die Meldeliste gesetzt zu werden.
Der Aufsichtsrat befürwortete dieses Konzept und die zielstrebigen Bemühungen. Erneut wurde in der Diskussion die BImA dazu aufgefordert, möglichst schnell die Grundlagen für einen Eigentumsübergang zu schaffen. Denn, so Bergmann, die Stadtbau will vermehrt bezahlbaren Wohnraum der Bevölkerung zur Verfügung stellen und dazu die Gebäude der Konversion nutzen.
„Erstaufnahmeeinrichtung in Bamberg soll Entlastung bringen“
Regierung von Oberfranken bittet Bamberg um humanitäre Hilfe
Mitteilung der Stadt Bamberg, 21.7.2015, 17.06 Uhr
Der große Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland hält nach wie vor an. Besonders nach Bayern kommen deutlich mehr Menschen, die aus großer Not ihre Heimat verlassen haben. Ankommende Flüchtlinge werden gegenwärtig auf die sieben bayerischen Regierungsbezirke und von dort auf die Städte und Landkreise verteilt. Der Freistaat Bayern hat hierzu, angesichts der dramatischen Situation, den „Notfallplan“ ausgerufen. Danach müssen alle bayerischen Städte und Landkreise für eine kurzfristige Unterbringung Sorge tragen. Die Regierung von Oberfranken hat nun die Stadt Bamberg um humanitäre Hilfe gebeten: Es sollen Unterkünfte für die Erstaufnahmeeinrichtung Oberfranken auf dem früheren US-Gelände geschaffen werden. Dann hätte Oberfranken neben Bayreuth einen weiteren Standort der Erstaufnahmeeinrichtung. „Wir stellen uns der Verantwortung. Der Stadtrat und die Stadtspitze sind sich einig, dass wir helfen können und das werden wir auch tun“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke.
Am 14.7.2015 wurde der Stadt Bamberg konkret mitgeteilt, dass der Regierungsbezirk Oberfranken kurzfristig in dieser Woche weitere 550 Personen aufnehmen muss. Für die Stadt Bamberg bedeutet das, dass im Rahmen des Notfallplans jetzt mindestens 50 Personen untergebracht werden müssen. „Dafür ist die Stadt Bamberg vorbereitet und wir werden für diese Gruppe für einen angemessenen Unterbringung sorgen“, erklärte der zuständige Sozialreferent Ralf Haupt.
„In den letzten Tagen haben sich zudem die Ereignisse überschlagen“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke. „Die Regierung hat die Stadt nämlich darüber informiert, dass sie einen Teil der jetzt in Bayreuth bestehenden Erstaufnahmeeinrichtung nach Bamberg verlagern will, um eine Entlastung zu organisieren. Gegenwärtig sind in Bayreuth und in ganz Bayern die Erstaufnahmeeinrichtungen völlig überfüllt. Ein weiterer Grund für die geänderten Pläne der Regierung ist der Umstand, dass sich der Neubau einer Erstaufnahmeeinrichtung in Bayreuth nur mit hohem Kostenaufwand von über 60 Millionen Euro verwirklichen lässt. „Da bietet es sich an, die Stadt Bamberg mit Ihren leer stehenden Gebäuden auf dem Konversionsgelände um Unterstützung zu bitten“, so der Regierungspräsident Wilhelm Wenning in den Verhandlungen mit Oberbürgermeister Andreas Starke.
Für Oberbürgermeister Starke und den Ältestenrat ist es eine Frage der Solidarität in der kommunalen Familie in Oberfranken, „dass man sich gegenseitig hilft“. Den Konversionskommunen wie Bamberg komme dabei eine besondere Rolle zu. Befristet und vorübergehend sollen daher in vier Gebäuden Asylbewerber in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht werden, so Starke. „Es ist gerecht, wenn wir dafür aus dem Notfallplan herausgenommen werden und auch bei der sonstigen Zuweisung einen Vorteil haben werden“, erläuterte Starke.
In Bayreuth sollen auch zukünftig jene Menschen erfasst werden, die von dort an andere Bundesländer verteilt werden. In der geplanten neuen Erstaufnahmeeinrichtung in Bamberg sollen hingegen jene Menschen vorübergehend aufgenommen werden, welche nach einer medizinischen Grundversorgung und der Erfassung in den EDV-Systemen anschließend innerhalb Oberfrankens weiter verteilt werden. Bei den für die Einrichtung ins Auge gefassten Immobilien handelt es sich um vier Wohnblocks der so genannten Flynn-Area, die ohnehin schon für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen waren. Jetzt werden diese Häuser keine Gemeinschaftsunterkünfte sondern Erstaufnahmeeinrichtungen. Die Kosten der Erschließung wird der Freistaatkomplett übernehmen, ebenso die anfallenden Kosten für die Asylsozialbetreuung, Hausmeister etc.
Wenn man die Größe des US-Geländes und die Vielzahl der Gebäude bedenkt, dann könnte Bamberg noch mehr Menschen aufnehmen und andere Kommunen im Freistaat deutlich entlasten. Zugleich könnten Zeltstädte andernorts, die spätestens im November ohnehin kaum mehr praktikabel sind, vermieden werden.
Dass Bamberg dafür von Freistaat und Bund Unterstützung erhalten müsste – bei der Herstellung der Infrastruktur, bei der Herrichtung der Gebäude und den baulichen (einschließlich Umbauten auf Wohnungsgrößen) und energetischen Sanierungen vor der Anschlussnutzung sowie bei den Preisverhandlungen mit der BImA – ist klar und müsste dann auch so kommuniziert werden…
Geschickt genutzt, ist es eine Riesenchance für Bamberg – und selbst Gebäude wie Sporthalle und Schule blieben, z.B. als Essensausgabe und Medizinische Station, nutzbar und blieben vor dem Verfall bewahrt.