Neue Forschungen zu alten Konzilsakten

Internationaler Workshop an der Universität Bamberg

Sie waren Großereignisse, von deren Verlauf die Zukunft des Römischen Reiches abhing: Die ökumenischen – also „weltweiten“ – Konzile der Spätantike. Aufgrund ihrer enormen Bedeutung wurden die Verhandlungen mitstenographiert. Diese in Überarbeitungen erhaltenen Protokolle geben einen außergewöhnlich detaillierten Einblick in die Zeit ihrer Entstehung.

Seit Jahrhunderten werden die Akten intensiv von der kirchengeschichtlichen Forschung ausgewertet. Ein öffentlicher internationaler Workshop an der Universität Bamberg will neue Perspektiven eröffnen und Ansätze entwickeln, um dieses Material auch für andere Disziplinen wie beispielsweise Alte Geschichte, Kulturgeschichte, Linguistik und Textkritik zu erschließen. Vom 1. bis zum 3. Juli 2015 diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, England, Frankreich, den USA und Brasilien „Current and Novel Trends in Research on the Acts of the Ecumenical Councils“.

Der Workshop beginnt am Mittwoch, den 1. Juli, um 14 Uhr im Hörsaal ZW4/01.04, Am Zwinger 4/6. Mit dem ersten Vortrag führt Dr. Dr. Peter Riedlberger in das Thema ein, indem er über „Perspektiven einer nicht-theologischen Forschung zu den spätantiken Konzilsakten“ spricht. Die weiteren Vorträge behandeln verschiedene Ansätze eines solchen Zugriffs, etwa den Vergleich mit anderen überlieferten Protokollen aus der römischen Antike, Möglichkeiten einer digitalen Erschließung oder die Herausforderungen, denen ein Textkritiker bei der Edition gegenübersteht. Mehrere Vorträge stellen außerdem die Frage, inwieweit man sich auf die Authentizität der vorgeblichen Protokolle verlassen darf.

Die Teilnahme an dem öffentlichen Workshop, der aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gefördert wird, ist frei.

Weitere Informationen sowie das ausführliche Programm finden Sie unter: www.uni-bamberg.de/hist-ag/aktuelles-alte-geschichte/konzilsakten