Volkswirt Marco Sahm hält Antrittsvorlesung
Dr. Marco Sahm, Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie, verstärkt seit dem Wintersemester 2014/15 die Bamberger Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Sahm wirkte mehrere Jahre an der LMU und TU München sowie an der Universität Konstanz und forscht besonders zu Themen aus Finanzwissenschaft und Industrieökonomik. In seiner Antrittsvorlesung am 29. April wird er sich und seine wissenschaftliche Arbeit der Bamberger Öffentlichkeit vorstellen. Der Vortrag mit dem Titel „Individuelle Unterschiede und institutionelle Anreize“ beschäftigt sich mit den ökonomischen Auswirkungen menschlicher Verschiedenartigkeit und deren Bedeutung für die Gestaltung politischer und gesellschaftlicher Spielregeln.
So etwa für die Frage, wie unser Einkommenssteuersystem sinnvoll gestaltet werden kann: Wenn starke Schultern eine größere Last tragen sollen als schwache, und die Leistungsfähigkeit am Einkommen festgemacht wird, beeinflusst die Einkommensteuer auch den Einsatz der produktiven Fähigkeiten. Sind etwa die Grenzsteuersätze für hohe Einkommen hoch, reduzieren hochproduktive Arbeitnehmerinnen und -nehmer womöglich ihren Einsatz. Individuelle Eigenschaften haben also einen Einfluss auf das ökonomische Spannungsfeld aus Effizienz und Gerechtigkeit.
Darüber hinaus beleuchtet Sahm das menschliche Verhalten in sportlichen, politischen oder juristischen Auseinandersetzungen und erklärt, welche Faktoren über Sieg oder Niederlage entscheiden und wieviel Einfluss bestimmte individuelle Charakteristika wie Talent oder Risikobereitschaft auf den Ausgang des Wettkampfes haben. Dabei stellt er Bezüge zu aktuellen politischen Fragen her, etwa zu den Diskussionen um ungleiche Bezahlung der Geschlechter, die Entlohnung von Managern oder das Kanzlerinnengehalt.
Die Antrittsvorlesung findet am 29. April um 19 Uhr im Universitätsgebäude Feldkirchenstraße 21, Raum 01.37, statt. Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei.