Lesetipp taz: „Wir sind der Verkehr“

Redaktion

Vor einigen Jahren soll es das auch schon mal in Bamberg gegeben haben: zu einer Critical Mass treffen sich Radler zur gemeinsamen Tour durch die Stadt. In größeren Städten hat sich diese Freizeitbeschäftigung durchaus erhalten, wie die taz in ihrem Artikel feststellt.

 

3 Gedanken zu „Lesetipp taz: „Wir sind der Verkehr“

  1. sie müssen nicht schon wieder reflexartig zurück beissen.

    hier ging es um die arroganz einiger radfahrer. wenn aber sie schon wieder anfangen, das nächste problem anzupacken, wird das „erlanger übel“ noch mehr überhand nehmen. mit der zahl der studenten steigt auch die selbstherrlichkeit der radfahrer gegenüber fussgängern.

    darum gilt: nicht ständig mit dem finger nur auf andere zeigen. das macht unglaubwürdig. mal sehen was die fahrrad-hardliner am samstag dazu wissen.

  2. ich hab nichts gegen radfahrer, noch nicht einmal gegen extreme autoverbanner unter ihnen. bin ja selbst viel auf dem drahtesel unterwegs.

    doch langsam nerven einige unsitten unter dieser verkehrsgruppe:
    – ungenierte nutzung von gehsteigen. immer häufiger begegnen einem räder sogar auf engen gehwegen. selbst dort, wo genug ungefährlicher platz auf der straße vorhanden ist. oder noch schlimmer, ein guter radweg ohne behinderung.
    – ungehemmtes abstellen und parken, genau da wo sie grad hinwollen. ob da jetzt der gehsteig voll ist, oder ein durchgang ist, scheint denen völlig egal zu sein. muss ich als fussgänger jetzt schon auf radwege und straßen ausweichen, nur weil radfahrer zu faul sind, ihren esel weniger störend abzustellen? muss es wirklich quer zum gehweg sein. so krass parken ja nicht einmal mercedes-fahrer.
    – radfahrer in der fußgängerzone. und als absolute krönung die vorwiegend jungen leute, die sogar noch mit hohen geschwindigkeiten mitten durch die leute und kinder fahren wollen.

    rücksicht scheint auch bei radlern immer mehr verloren zu gehen. wie kann man da nur toleranz von anderen erwarten?

    • Das Problem ist: Genau diese Verhaltensweisen von Autofahrern gelten inzwischen als so selbstverständlich, daß sich niemand mehr aufregt: Auf der Fahrbahn werden Radfahrer rücksichtslos zur Seite gedrängt, wenn sie sich der Straßenverkehrs-Ordnung gemäß verhalten. Fußgänger werden geradezu weggeschubst, wenn jemand – verbotenerweise – auf dem Gehweg parken will. Ganze Straßenzüge entlang sind Fußgänger, selbst Kleinkinder, gezwungen, vor den abgestellten Kraftfahrzeugen auf die Fahrbahn auszuweichen.

      Richtig ist: Etliche radeln außerhalb der freigegebenen Zeiten durch die Fußgängerzone. Das rücksichtslose Durch-die-Fußgänger-Tanken aber ist die (nicht hinnehmbare) Ausnahme. Schon der Pflasterbelag lädt nicht zum Rasen ein, ist aber auch für Rollatoren und Rollstühle eine Zumutung.

      Die parallelen Straßen sind jedenfalls dermaßen gestaltet und befahren, daß zumindest nachzuvollziehen ist, wenn man sie meidet.

      Daß, nebenbei bemerkt, Fußgänger keinerlei Hemmungen haben, Radwege zu benutzen oder beim Warten an Übergängen selbige zu blockieren, sei am Rande bemerkt.

      Kurzum: Rücksichtsloses Verhalten ist nicht zu tolerieren. Behinderungen und Gefährdungen durch Gedankenlosigkeit beruhen vielfach auf falsch angelegten Verkehrswegen (bauliche Radwege neben engen Gehwegen und an Einmündungen in verschwenkter Führung bzw. hinter Park- und Grünstreifen „versteckt“).

      Da die Verkehrslenkung und -überwachung das „Recht des Stärkeren“, sprich: den allumfassenden Raumanspruch mancher Autofahrer, toleriert und dies z. T. sogar offen zugibt (eBürgerdialog zum Thema Falschparken), verwundert es wenig, daß manche Radfahrer (es ist eine Minderheit, die allerdings in Erinnerung bleibt) zu Radfahrern werden: nach oben (Autoverkehr) buckeln, nach unten (Fußgänger) treten.

      Es wird sich erst dann etwas ändern, wenn nicht mehr die vorrangige Befriedigung des Autoverkehrs, sondern ein faires Miteinander Inhalt der Verkehrspolitik und Ziel der Verkehrslenkung und -überwachung ist.

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