Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Bamberg e.V.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bamberg hat anlässlich der Wahl des Bamberger Stadtrats alle zur Wahl stehenden Parteien und Wählervereinigungen zu den Themen, die den Fahrradverkehr in Bamberg betreffen, auf Herz und Nieren geprüft. Die Wählerinnen und Wähler des Bamberger Stadtrats können sich somit vor der Wahl ein Bild von der potentiellen Fahrradfreundlichkeit ihrer Wahlfavoriten machen – und nach der Wahl die gewählten Stadträte auf ihre hier gemachten Wahlversprechen erinnern.
Der ADFC gibt als parteipolitisch neutraler Verein keine Empfehlungen für bestimmte Parteien oder Kandidaten ab. Die Antworten auf die ADFC-Wahlprüfsteine sollen eine Entscheidungshilfe bieten, wobei auch die Entscheidungen pro oder contra Fahrradverkehr der Parteien des aktuellen Stadtrats Beachtung finden sollten.
Hier gibt es den ausführlichen Fragenkatalog pro oder contra Fahrradverkehr und hier die Antworten der Parteien.
Für mich heißt „Förderung“ des Radverkehrs nicht noch mehr lebensgefährliche abgeteilte Radwege, sondern mindestens Aufhebung der Benutzungspflicht auf gut 80% aller Bamberger Radwege. Besser aber auch konsequenter Rückbau, da man auch auf bei nicht benutzungspflichtigen Radwegen von Bamberger Autofahrern weggehupt und abgedrängt wird, weil sie den baulich noch vorhandenen Weg sehen
Hallo lieber Peter Gack,
es ist doch gar nicht verwunderlich sondern ganz normal.
Wer will und kann es sich denn schon erlauben denn schon gegen Fahrradverkehr etwas sagen, gegen die Fahradfahrer sein? Gegen die immensen, ( irrwitzigen ) Kosten zum Nutzen wie, z.B. beim wunderschönen Fahrradhaus in Bbg. am Bahhnhof?Das sind Tabus die man aufgebaut hat und die zählen, alles andere was man immer „hört“ ist schöne Welt Wunschdenken aber die Realität ist oft eine andere?
Genau so kann man es auch weiter „spinnen“: Man ist für die Energiewende, aber will natürlich und selbstverständlich keine Stromtrasse vor der Nase, das gilt auch für Parteien. Man ist zu gleicher Zeit gegen und für Autobahnen, gegen und für Flughäfen, gen Schnelltrassen und dafür, aber wenn dann doch eine oder einer gebaut wird und man davon irgendwie berührt ist dann ist kollektives Wehklagen angesagt über das was man selbst vorher doch genaus gewollt und gefordert hat?
Ja-ja alles schwierig und zwischen Wunschdenken und Realität zu trennen fällt allen schwer, wie soll es da bei den Parteien und deren Repräsentanten anders sein?
Wesentliche Kosten des Radhauses am Bahnhof beruhen auf Denkmalschutzauflagen und wurden entsprechend finanziert. Außerdem beinhalten die häufig kommunizierten Zahlen die Kosten des Bahnhofsdurchstichs und des nebenliegenden Autoparkplatzes, sind also nicht durch den Radverkehr verursacht..
Das Radhaus hat einen Hauptfehler wie viele andere Imageprojekte auch: Das Umfeld stimmt nicht (fahrradfeindliche Verkehrslenkung, abschreckende Werbung u. a.). Ein Konzept, das seinen Namen verdient, hat Bamberg jedenfalls nicht.
Die jährlichen Defizite der von den Stadtwerken betriebenen Autoparkhäuser werden fast nie öffentlich diskutiert.
An einigen politischen Gruppierungen sind rund zwei Jahrzehnte verkehrspolitischer wie auch sicherheitsbezogener Diskussion offenkundig spurlos vorübergegangen. Einige Beispiele:
Spätestens seit den 80er Jahren ist bekannt und wurde später wiederholt bestätigt, daß bauliche Radwege neben der Fahrbahn das Unfallrisiko deutlich erhöhen. 1997 fand dies mit der Aufhebung der allgemeinen Radwegbenutzungspflicht Eingang in die Straßenverkehrs-Ordnung. Da die Verkehrsbehörden die diesbezügliche Rechtslage in großem Umfang ignorieren, ist das Thema immer und immer wieder angesprochen worden. Und jetzt, im Jahr 2014, stellen sich tatsächlich einige hin und äußern pauschal sowie in klarem Widerspruch zu nachweisbaren Tatsachen, sie hielten Radwege für sicherer als die Fahrbahn.
Das gleiche Bild ergibt sich hinsichtlich des gegenläufigen Radverkehrs in Einbahnstraßen. Über viele Jahre liefen Versuche, die Rechtslage wurde Schritt für Schritt angepaßt, die Verkehrssicherheit stieg mit zunehmender Freigabe. Inzwischen ist die Freigabe gegenläufigen Radverkehrs nach StVO verpflichtend, falls keine örtlich bedingte, das allgemeine Maß erheblich übersteigende Gefahrenlage vorliegt. Doch ungeachtet offen zu Tage liegender Fakten äußern mehrere kandidierende Gruppen angebliche Sicherheitsbedenken.
Noch vor knapp zwei Jahren beschloß der Bamberger Stadtrat, Verkehrsleistung vom motorisierten Individualverkehr auf das Fahrrad verlagern zu wollen. Im Nationalen Radverkehrsplan der Bundesregierung ist zudem nachzulesen, daß sich Investitionen in den Radverkehr auszahlen – durch geringere Gesundheits-, Umwelt- und Bauwerksschäden, aber vor allem auch durch ersparte Aufwendungen im motorisierten Straßenverkehr. Jetzt lesen sich viele Antworten, als handele es sich bei Radverkehr um zusätzlichen Luxus, für den nur nicht zuviel aufgewandt werden darf. Von Alternative, von Verlagerung scheint man sich weitgehend verabschiedet zu haben.
Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Solange nach wie vor der Autoverkehr gehätschelt wird und alle anderen sich ihre Nischen daneben suchen müssen, ist keine Verbesserung der Situation zu erreichen. Je später aber die unvermeidbare Neuausrichtung eingeleitet wird, desto abrupter wird der Wechsel ausfallen müssen, desto schwerwiegendere Verwerfungen sozialer wie wirtschaftlicher Natur werden zu erwarten sein.
Wenn man manche der Antworten so liest, wundert es einem schon, warum bestimmte Dinge nicht schon längst auf den Weg gebracht wurden, z.B. die bessere Förderung des Fahrradverkehrs oder „Bike and Ride“ oder Planung autoarmer Siedlungen.
Komisch, dass manche, die das jetzt in den Wahlprüfsteinen für gut heißen, da in der Vergangenheit dagegen gestimmt haben…..