Damen des DJK Brose Bamberg verpassen die Sensation

Jérôme Grad

Die Damen des DJK Brose Bamberg haben die Sensation gegen den TSV Wasserburg verpasst und nach großem Kampf mit 77:88 verloren. Somit sind sie im Viertelfinale der Play-offs um die deutsche Meisterschaft ausgeschieden.

DJK-Brose-Bamberg-TSV-Wasserburg. Foto: Jérôme Grad

Bambergerinnen starten gut – Wasserburg wacht im zweiten Viertel auf

Von Nervosität war beim Team von Steffen Dauner nichts zu spüren. Die Bambergerinnen fanden zunächst gut in die Partie. Vorne nutzen sie ihre Angriffe konsequent, hinten standen sie dicht gestaffelt und ließen wenig zu. Auch bei den Rebounds, von Trainer Dauer als Schlüsselduelle ausgemacht, waren die Gastgeberinnen erfolgreich. Von Emma Cannon, die noch am Sonntag groß auftrumpfte, war bis dahin kaum etwas zu sehen. So hieß es nach einem ausgeglichenen ersten Drittel mit etlichen Drei-Punkte Würfen auf beiden Seiten 24:21 für die Gäste.

Im zweiten Drittel agierten die Gastgeberinnen anfangs zu hektisch unter dem gegnerischen Korb. Die Wasserburgerinnen hingegen legten merklich einen Zahn zu und spielten ihre Gegenstöße schnell und konsequent aus.

Angriff-TSV-Wasserburg-Wurf-Stina-Barnert. Foto: Jérôme Grad

Trainer Steffen Dauer nahm folgerichtig eine Auszeit. Doch die Gäste standen in der Defensive nun deutlich besser. Auch Emma Cannon kam ins Rollen – stark ihre Antritte mit einer Drehung und Zug zum Korb. Die Bambergerinnen schafften es jedoch sie immer wieder am Korberfolg zu hindern. Dennoch ging es mit einem 8-Punkte Rückstand in die Pause.

Großer Kampf führt beinahe zum Erfolg

Doch die Bambergerinnen gaben sich nicht auf und kämpften im dritten Viertel weiter um den Anschluss, konnten aber nur einen Punkt gut machen. Stand nach drei Vierteln war 54:61.

Dass es im letzten Viertel nochmal spannend wurde lag an einem 7-0 Lauf der Domstädterinnen gut sieben Minuten vor Schluss – bis auf einen Punkt waren sie herangekommen. Die Sensation war nun greifbar, das Publikum stand jetzt umso mehr hinter der Mannschaft. Jeder gewonnen Ball wurde frenetisch gefeiert, jeder Korb heizte die Stimmung noch mehr auf. Auch Emma Cannon zeigte nun bei den Freiwürfen Nerven und konnte deren vier hintereinander nicht verwerten.

4:30 vor dem Ende erzielten die Bambergerinnen den Ausgleich und mit einem Dreier von Jessica Miller gingen sie sogar erstmals seit dem ersten Viertel mit 75:74 in Führung.

Angriff-DJK-Brose-Bamberg. Foto: Jérôme Grad

Doch just in diesem Augenblick ging ein Ruck durch das Team des Favoriten. Als ob es diesen Weckruf bedurfte gingen sie wieder konzentrierter zu Werke – defensiv wie offensiv. Bei den Bambergerinnen hingegen ging plötzlich nicht mehr viel. War es Nervenflattern oder waren sie einfach müde? Insgesamt spielten es die mit Nationalspielerinnen gespickten Wasserburgerinnen schlichtweg cleverer. Defensiv ließen sich kaum mehr gute Wurfpositionen zu. Ein erfolgloser Angriffszug ohne Wurfversuch (die 24-Sekunden Uhr war abgelaufen) und ein abgepfiffener Einwurf nach mehr als 5 Sekunden zeigte auch die Ratlosigkeit auf Seiten der Gastgeberinnen. Auf der Gegenseite trumpfte nun Emma Cannon auf, sehr zum Leidwesen der Domstädterinnen. Sowohl aus dem Spiel heraus, als auch bei ihren Freiwürfen versenkte sie ein ums andere Mal den Ball im Korb.

Am Ende reichte es nach einer starken Leistung mit einer zwischenzeitlichen Führung, die von mehr träumen ließ, nicht für den großen Wurf. Zu kaltschnäuzig und abgebrüht spielte der Favorit in den entscheidenden Phasen. Beste Werferinnen auf Bamberger Seite waren Binta Drammeh (25 Punkte), Jessica Miller und Janae Young (beide 15).

Die Bambergerinnen dürfen dennoch stolz auf ihren Saisonverlauf sein. Noch vor ein paar Wochen stand hinter dem Klassenerhalt ein dickes Fragezeichen. Nun spielten sie mit etwas Glück in den Play-offs. Zwar verloren sie die Serie mit 0:2 jedoch waren es zwei im Vorfeld nicht so knapp gehandelte Spiele. Ähnlich sah es das Publikum, dass die Mannschaft mit stehenden Ovationen verabschiedete.