Wasser statt Spezi – 90.000 Euro für Programm „Gesundes Jugendzentrum“

Mitteilung von iSo - Innovative Sozialarbeit

Das Programm „Gesundes Jugendzentrum – Gesundheitsprävention in der offenen Jugendarbeit – ein Programm für Jungen und junge Männer“ wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit mit 90.000 Euro gefördert. Das Projekt möchte das Thema Gesundheitsförderung im Rahmen der offenen, außerschulischen Jugendarbeit fest verankern. Am Donnerstag überreichte Staatssekretärin Melanie Huml im Jugendzentrum am Margaretendamm in Bamberg den Förderbescheid an Matthias Gensner, den Geschäftsführer des Vereins innovative Sozialarbeit, iSo e.V.

Gensner war zusammen mit seinem Team Ideengeber des Vorhabens. iSo e.V. wird das Projekt in Bamberg im Rahmen der Offenen Jugendarbeit koordinieren. Die Fördergelder stammen aus dem Programm Gesund.Leben.Bayern.

Das „Gesunde Jugendzentrum“ wendet sich verstärkt an Jungen und junge Männer und schließt so eine wichtige Lücke in der Präventionsarbeit. Empirische Studien belegen, dass es in dieser Gruppe verstärkt an einer gesunden Lebensweise mangelt. Noch immer ist in Deutschland die Lebenserwartung von Männern fünf Jahre niedriger als von Frauen. Experten führen dies auf einen „männertypischen“ Lebensstil zurück: Mehr Alkohol, mehr Zigaretten, weniger Vorsorge, mehr Risiko. Mit speziell auf Jungs ausgerichteten Koch- und Bewegungsangeboten sowie Präventionsarbeit zum Risikoverhalten soll diesem Umstand ebenso begegnet werden, wie mit einem gesundheitsförderlichem Speise- und Getränkeangebot in den Jugendzentren.

Staatssekretärin Huml hob in ihrer Ansprache hervor, dass Kosten für Therapie und Pflege das Gesundheitssystem in hohem Umfang belasten. Wachstum Wohlstand und soziale Sicherheit hingen nicht zuletzt von einer gesunden Bevölkerung ab. „Deshalb ist es besonders nachhaltig, bereits junge Menschen für einen gesunden Lebensstil zu gewinnen“, sagte sie im Anschluss an die Projektvorstellung durch Matthias Gensner. Ziel des „Gesunden Jugendzentrums“ ist es, möglichst viele „Betroffene“ durch einen niedrigschwelligen Zugang zu erreichen. Voraussetzung hierfür ist die fachliche Qualifizierung und Sensibilisierung der Mitarbeiter im Bereich Gesundheit.

Ein wichtiger Baustein des Konzepts ist laut Gensner „die starke Einbindung der Jugendlichen in die Entwicklung der Angebote, bei der ihre Bedürfnisse die inhaltliche Gestaltung bestimmen.“ Auch Wolfgang Metzner zeigte in einer kurzen Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Einbindung der Jugendlichen auf. „Als Lehrer weiß ich, dass der moralische Zeigefinger pädagogisch nicht besonders erfolgreich ist. Viel besser ist es, die Jugendlichen mitzunehmen und sie selbst aktiv werden zu lassen. Der Lernerfolg kommt dann beinahe automatisch“, sagte der SPD-Fraktionssprecher des Bamberger Senates für Soziales, Familie, Senioren und Integration.

Das Projekt wird dokumentiert und evaluiert von Prof. Dr. Joachim König von der evangelischen Hochschule Nürnberg. Die Dokumentation soll zum einen die Sicherung der Qualitätsansprüche gewährleisten und zugleich anderen Institutionen die Idee des „Gesunden Jugendzentrums“ zugänglich machen. Das zweijährige Projekt mit bayernweitem Modellcharakter startet am 1. April 2013.