Verletzungsmisere bei den Favoriten – Boll auf dem Weg zum Titelrekord?

Deutsche TT-Meisterschaft in der Stechert-Arena. Foto: Jérôme Grad

Jérôme Grad

Eine deutsche Meisterschaft fehlt Timo Boll noch, dann ist er alleiniger Rekordhalter – und genau dieses Szenario rückt nach den Samstagsspielen immer näher.

Während er seine Spiele am Samstag souverän ohne Satzverlust gewann, musste Bastian Steger, der letztjährige Titelträger – und mögliche Finalgegner –  verletzungsbedingt in der Hauptrunde aufgeben.

Das Verletzungspech traf zuvor bereits andere Favoriten bei den Deutschen Meisterschaften in der Stechert-Arena. So musste auch schon Dimitrji Ovtcharov vor seinem ersten Spiel die Teilnahme am Turnier absagen. Die zwei ernsthaftesten Konkurrenten können Timo Boll nicht mehr bei seinem Vorhaben aufhalten. Der Weg zum zehnten Titel scheint also beinahe frei. Frei auch deshalb, weil Boll bislang ohne Satzverlust durch das Turnier spaziert und seinen bisherigen Gegnern nicht den Hauch einer Chance ließ.

Deutsche TT-Meisterschaft in der Stechert-Arena. Foto: Jérôme Grad

Überraschungen bei den Herren und Damen

Der topgesetzte Boll trifft nun am Sonntag im Halbfinale ab 12.15 Uhr auf Alexander Flemming (Nr. 12) vom TV 1879 Hilpoltstein. Unter dem frenetischen Applaus des Publikums puschte sich der Hilpoltsteiner in 5 Sätzen gegen Ricardo Walther zum Halbfinaleinzug. Zuvor gewann er sein Achtelfinale gegen den ebenfalls höher platzierten Patrick Baum (Nr. 4).

Nach der Absagenflut komplettieren etwas überraschend Steffen Mengel (Nr. 8) und Zoltan Fejer-Konnerth (Nr. 6) das Halbfinale der Herren. Fejer-Konnerth rang in 7 Sätzen den Bezwinger des an Position 3 gesetzten Patrick Süß, Lennart Wehking, nieder. Steffen Mengel schaltete den zweiten verbliebenen bayerischen Vertreter, Nico Christ (ebenfalls TV 1879 Hilpoltstein), im Viertelfinale mit 4:1 Sätzen aus.

Bei den Damen setzten sich hingegen erwartungsgemäß nach der ebenfalls verletzungsbedingten Absage der Titelverteidigerin Wu Jiaduo  die an Nummer 1 gesetzten Zhenqi Barthel sowie Kristin Silbereisen (Nr. 3) durch. Beide hatten bislang mit ihren Spielen kaum Mühe und gaben erst zwei bzw. einen Satz ab und treffen nun im ersten Halbfinale aufeinander.

Irene Ivancan, auf Position zwei gesetzt, verlor bereits ihr Achtelfinalspiel gegen Rosalia Stähr, für die im Viertelfinale gegen Xiaona Shan Endstation war. Die 30-jährige Shan trifft in der Runde der letzten Vier auf die an Nummer 13 gesetzte Kathrin Mühlbach, die sich im Viertelfinale gegen die an 4 gesetzte 18-jährige Petrissa Solja deutlich mit 4:1 Sätzen durchsetzte.

Halbfinals ab 10 Uhr, Finalspiele ab 13:30 Uhr

Ab 10 Uhr werden in den Halbfinalspielen zunächst in den Doppel-, dann in den Einzelwertungen die Finalteilnehmer ermittelt. Ab 13.30 Uhr werden die Finalspiele ausgetragen. Für Kurzentschlossene gibt es noch Karten an der Tageskasse.