Herr Prof. Dr. Harald Seubert sandte uns folgenden Leserbrief zu unserem Artikel vom 26.1.2013: Stellungnahme zur Distanzierung von den politischen Aktivitäten Prof. Dr. Harald Seuberts
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu dem in Ihrer Zeitung erschienenen Bericht über die Distanzierungsaktion des Bamberger Studentischen Konvents vom 13. 1. 2013 möchte ich in gebotener Kürze das Folgende klarstellen:
- Es wird der irreführende Eindruck erweckt, der Studentische Konvent habe – erfolglos – das Gespräch mit mir gesucht. Dies ist völlig unzutreffend. Ich habe mehrfach dezidiert meine Gesprächsbereitschaft erklärt, allerding auch hinzugefügt, dass ich lieber vor der Verbreitung ehrenrühriger Behauptungen und Denunziationen solche Gespräche geführt hätte. Mein mehrfaches Gesprächsangebot ist von dem Konvent niemals wahrgenommen worden. Stattdessen wird eine weitere Ruf schädigende Erklärung verbreitet. Ich finde diese Haltung akademisch, menschlich und intellektuell erbärmlich!
- Die ‚Distanzierungserklärung‘ des Studentischen Konventes enthält die Behauptung, ich würde meinen Titel funktionalisieren, um ‚rechtes‘ und ‚nationalistisches‘ Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Diese Behauptung ist grob wahrheitswidrig und ehrverletzend. Sie ist überdies so absurd, dass sich eine inhaltlich publizistische Auseinandersetzung nicht lohnt. Ich gehe daher bürgerlich-rechtlich und zivilrechtlich gegen sie vor.
- Das Präsidium des Studienzentrum Weikersheim (SZW) habe ich im Juni 2011 auf dringende Bitte übernommen, weil ich überzeugt bin, dass es ausserhalb der politischen und wirtschaftlichen Stiftungen in völliger Unabhängigkeit von Parteien und anderen Kräften einen Think Tank und ein Forum auf konservativ liberaler Basis geben muss, das, zum Disput mit allen politischen und gesellschaftlichen Kräften fähig und bereit, Grundfragen unserer Zeit und Gesellschaft jenseits üblicher Schablonen debattieren und die Ergebnisse der Öffentlichkeit und der Politik zugänglich machen muss. Ich habe mehrfach seit meiner Amtsübernahme, nach innen wie nach außen, signalisiert, dass ich keineswegs mit allen Personen und Aktionen des SZW in der Vergangenheit einverstanden bin. Irgendwelche rechtslastigen Ansätze wird es unter meiner Präsidentschaft nicht geben. Ich habe deshalb auch das Präsidium neu geordnet: ihm gehören heute der hoch renommierte Staatsrechtslehrer Karl Albrecht Schachtschneider und der ebenso hoch renommierte Althistoriker Michael Stahl an. Ein Kuratorium mit hochrangigen Persönlichkeiten, das gerade berufen wird, wird dieses Niveau und diese Neuausrichtung weiter unterstreichen. Wenn ich mit ihr nach innen und in der öffentlichen Wahrnehmung nicht durchdringen sollte, werde ich das Präsidium von Weikersheim niederlegen.
- Ich verbitte mir Nachhilfe in freiheitlich demokratischer Grundordnung. Wer meine Schriften kennt, weiß welche Rolle darin ‚Anerkennung‘, Universalität der Menschenrechte, aber auch der Kern des christlich europäischen Erbes spielen. Der Philosoph und öffentliche Intellektuelle ist meiner Überzeugung nach aber verpflichtet, Fragen zu Ende zu denken und nicht einfach im Mainstream des Zeitgeists zu schwimmen. In diesem Sinne nehme ich mein Recht auf Meinungs- und Publikationsfreiheit in vollem Sinn wahr und werde es auch zu verteidigen wissen. Ich bin besorgt und streckenweise entsetzt, dass die selbsternannten neuen Jakobiner dieses Grundrecht zur Disposition stellen.
- Es ist das gute Recht, ja die Pflicht eines Studentischen Konventes auf Anwürfe sensibel zu reagieren. Er verfehlt diese Pflicht eklatant, wenn ideologische Denunziationen einer „Antifa“ kritiklos übernommen und nachgeschwätzt werden. Bis heute ist unaufgeklärt, wie im Februar 2012 der Anlass gebende „ANTIFA“-Schrieb durch die Verteiler der Otto Friedrich-Universität Bamberg kommen konnte. Ich werde auf Aufklärung drängen. Und: Ich verlasse die Universität Bamberg mit Ablauf dieses Semesters, freilich im vollen Bewusstsein, dass jener ‚Konvent‘ nicht die Auffassung der Studierenden wiedergibt, die an meinen Vorlesungen und Seminaren in den letzten Jahren teilgenommen haben.
Prof. Dr. Harald Seubert
Nürnberg, Basel. 19. 2. 2013
Fraglos und unter Jakobinermützen missraten Antlitze zu Visagen; nicht minder eindeutig und vorliegend freilich Speichelfäden sprich Reflexe fernab reklamierter Seriosität.
Verzeihung, ’s ist mein Versehen in der Kommentarspalte anzuzeigen:
kommentiere per 06.11.2019 um 10:59 Uhr ausschließlich Herrn Dr. Baden per 03.11.2019 um 15:33 Uhr.
Sehr treffend!
Wir bewegendes durch den zunehmenden und staatlich geförderten Einfluß vergrünten, genuin aber rothirtnigen NOG´s auf einen „Staat des Verdachtes“ hin, in dem jeder nicht Main-Streamförmige der Ächtung und der Rufschädigung ausgesetzt ist. Das ist ein sehr geplantes und von europaweit agierenden linksfaschistischen Gruppen inszeniertes Vorgehen bwz. gehört zur gezielten Strategie der mit Fleiß betriebenen Machtübernahme jener Kräfte. Schlimmeres ist nicht nur zu befürchten sonder ist bereits im Gange. „Wo die Politik des Verdachtes Herrschaft, ist der Terreur nicht mehr weit“ (Hegel) Die Keule der „rechten Gesinnung“ und der „Verschwörungstheorieparaneua“ greift „im Volke“ nicht mehr, so wie diese Menschen verunglimpflichenden Apologeten sich wünschen, darum werden sie im “ Kampf gegen Rechts“, brutalere Methoden wählen.-Auch fern von einer AFD-und verwandten Positionen, ist der kritische konservative Geist heute in größter Gefahr! Zunehmend versagt auch das Recht, das dieses bereits durchtränkt von den Söhnen und Enkeln der 68ziger durchsetzt ist. Wenn man, wie der Autor dieser Zeilen leider selbst temporär dem politischen Irrtum dieser dahinterstehenden kulturmarxistischen Ideologie auf dem Leim ging und die Interna diese, den Terror mit in ihr Kalkül einbeziehenden „Theoretiker kennt, kommt einem das kalte Grausen!
Denn es ist der triviale Hass und das Ressentiment, was diese Gestalten treibt, ein Hass, der zu allem fähig ist.- Man kann den Anfängen schon leider nicht mehr wehren.- Ich kenn Prof. Selber nur marginal aus seinen Schriften. Doch das, was hier passiert bestätigt die warnenden Worte A. Camus: „Die Barbarie ist nicht provisorisch!“