Bürgerbeteiligung in einer Demokratie: Christoph Bautz von campact hält Rückschau. Und sucht Unterstützer und Förderer. Auch das gehört dazu.
Campact-Pressemitteilung
Erinnern Sie sich noch an den 28. Juni 2012? Deutschland spielt bei der EM gegen Italien, in der Nachspielzeit fällt das 1:2. Das ganze Land fiebert am Bildschirm und niemand merkt, was der Bundestag entscheidet. So haben sich das wohl einige Koalitionspolitiker/innen gedacht – und beschließen an diesem Abend, dass Datenhändler künftig ungehinderten Zugriff auf unsere Adressen bei den Meldeämtern bekommen sollen. Fein eingefädelt …
Einzig: So etwas klappt heute nicht mehr! Einige Blogger bemerken die Klientelpolitik für Adresshändler. In Windeseile verbreitet sich ein Sturm der Entrüstung im Netz. Campact fährt sofort eine Kampagne hoch: Innerhalb weniger Tage unterzeichnen über 180.000 Menschen unseren Eil-Appell und leiten ihn weiter. Mit einem Bericht in den Tagesthemen erreicht unsere Forderung nach einem Stopp des neuen Meldegesetzes das ganze Land. Für die Regierung bleibt nur eines: Vollbremsung, Rückwärtsgang.
Ja, über das Internet initiierter Protest kann viel bewegen, wenn wir uns gemeinsam dahinter klemmen. Wenn ich das Jahr 2012 in Gedanken an mir vorbeiziehen lasse, dann bewegen mich vor allem diese kraftvollen Momente. Momente, in denen wir gemeinsam eingreifen und für gesellschaftliche Entwicklungen im Sinne der Bürger/innen eintreten.
Wenn im Januar Zehntausende in Berlin direkt vor dem Kanzleramt für Bauernhöfe statt Agrarfabriken demonstrieren – und trotz eisiger Temperaturen und Schneetreiben nicht locker lassen. Wenn im März tausende Campact-Aktive die Telefone in den Staatskanzleien der SPD-geführten Bundesländer nicht mehr stillstehen lassen, als diese überlegen, dem Steuerabkommen mit der Schweiz zuzustimmen – und sie tatsächlich davon abbringen!
Wenn im Mai Campact-Aktive in Windeseile Aktionen in den Landeshauptstädten organisieren – und so mit dafür sorgen, dass die Ministerpräsident/innen überraschend den Kahlschlag bei der Fotovoltaik-Förderung verhindern. Oder wenn uns Campact-Aktive aus allen Ecken der Republik hunderte bemalte, leere Töpfe gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln zusenden – mit denen wir dann zum Welthungertag im Berliner Regierungsviertel Alarm schlagen.
Campact ist dann erfolgreich, wenn viele Menschen sich mit einklinken. Fast 750.000 sind wir mittlerweile, vor eineinhalb Jahren waren wir gerade einmal halb so viele. Politiker/innen bestätigen uns immer wieder: Es ist die große Zahl der vielen einzelnen Stimmen, die ein Anliegen für sie wichtig macht. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Mächtigen weniger Chancen haben, über die Köpfe von uns Bürger/innen hinweg zu regieren.
Unverzichtbar für Campact sind die mittlerweile über 10.000 Förderer/innen. Sie unterstützen Campact mit einem monatlichen Beitrag von 5, 10 oder auch 20 Euro. So bilden sie das finanzielle Rückgrat der Kampagnen und machen es möglich, dass wir aus dem Stand Aktionen starten und mit langem Atem an Kampagnen dran bleiben können. Gerade im Wahljahr 2013, wo um Steuergerechtigkeit, Agrarpolitik und die Energiewende gerungen wird, ist dies enorm wichtig. Ins neue Jahr würden wir daher gerne mit 12.000 Förderer/innen im Rücken durchstarten.
Daher bitte ich Sie heute herzlich: Stärken Sie Campact mit einem regelmäßigen Beitrag!
Werden Sie jetzt Campact-Förderer/in!
Allerbesten Dank für Ihr Engagement für unsere gemeinsamen Ziele im Jahr 2012 vom ganzen Campact-Team! Ich wünsche Ihnen alles Gute für das neue Jahr – auf dass wir gemeinsam viel erreichen!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Christoph Bautz