DLRG fordert größeres Gewicht für Schwimmunterricht
Bäderschließungen und der Umbau zu Spaßbädern führen zu dramatisch abnehmender Schwimmfähigkeit der Kinder. „Schwimmen ist eine gesunde Sportart, die lebenslang betrieben werden kann und nicht nur Kindern von Eltern mit einem hohen Einkommen offen stehen darf“, konstatierte Dr. Klaus Wilkens, Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), anlässlich des 3. Symposiums Schwimmen. Mehr als 300 Wissenschaftler und Experten waren vom 18. bis zum 20. Oktober im niedersächsischen Bad Nenndorf, dem Sitz des DLRG-Bundesverbandes, zusammengekommen. Aus Oberfranken nahm Rita Stadter-Bönig teil. Die Rettungsschwimmerin aus dem Ortsverband Bamberg – Gaustadt bietet seit fünf Jahren in der Region den DLRG-Kinder(garten)tag an: Kinder, vornehmlich im Vorschulalter, lernen altersgerecht und spielerisch die Gefahren am und im Wasser kennen, so dass sie grundsätzlich in der Lage sind, Risiken vorbeugend zu vermeiden.
Einen wichtigen Schwerpunkt des Symposiums bildete die gesundheitliche Prävention, zu der das Schwimmen einen bedeutenden Beitrag liefern könne. Besser als jede Pille sei diese Bewegungssportart geeignet, Zivilisationskrankheiten zu vermeiden. „Wir brauchen genügend Wasserzeiten und Wasserflächen“, heißt es in der Abschlusserklärung. Unverzichtbar seien gut ausgebildete Lehrer. Die DLRG biete an, Schwimmausbildung im vorschulischen und schulischen Bereich zu qualifizieren. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Bewegung im Wasser und das Erlernen des Schwimmens müssen Spaß machen. Schwimmlehrer und Übungsleiter sind daher mehrfach gefordert: als Motivatoren, Pädagogen und Gesundheitsfachleute. Wenn alle Aspekte abgestimmt ineinander greifen, wird Schwimmen einen erheblichen Beitrag zur Kostenentlastung im Gesundheitswesen wie zur Erhöhung der Lebensqualität leisten können. Dieser Gesichtspunkt kommt, wenn Einsparungen diskutiert werden, oft zu kurz. Folge: Es wird am falschen Ende gespart, die später eintreffende „Rechnung“ fällt um so höher aus.