Dem letzten Küchengeplauder nach (Küchengeplauder: Wie das Stichwort Aspirin zum Partykiller wird) wurde in Kalifornien nicht nur über den neuen Präsidenten abgestimmt, sondern auch über eine Gentech-Kennzeichnung. Diese ist gescheitert (hier). Über 53 % der Wähler stimmten gegen eine Kennzeichnung, fast 47 % dafür (Ergebnis hier).
In den USA bleibt alles beim Alten
Der Informationsdienst Gentechnik teilt mit: In den USA bleibt alles beim Alten: Barack Obama bleibt Präsident, die Republikaner dominieren weiter das Abgeordnetenhaus – und Gentechnik-Lebensmittel bleiben ohne Kennzeichnung. Eine kalifornische Initiative zur Einführung eines verpflichtenden Hinweises auf gentechnisch veränderte Zutaten ist gescheitert. Aus nahezu allen Wahlkreisen liegen nun die Ergebnisse vor: Demnach stimmten 47 Prozent der Wähler für die Gentech-Kennzeichnung, 53 Prozent entschieden sich dagegen (4,3 Millionen zu 4,8 Millionen).
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern gibt es in den USA keine Pflicht zur Kennzeichnung, obwohl ein Großteil der dort verarbeiteten Lebensmittel gentechnisch veränderte Zutaten enthält. Ein Erfolg der kalifornischen Initiative „Right to Know“ hätte einen Dominoeffekt in anderen Bundesstaaten auslösen können – mit gravierenden Folgen für Agrochemie- und Lebensmittelkonzerne. Diese haben daher mindestens 45 Millionen Dollar in eine Gegen-Kampagne gesteckt. Trotzdem hatte es lange so ausgesehen, als könnten sich die Befürworter der Gentech-Kennzeichnung durchsetzen.
Bei der Präsidentschaftswahl stimmte die Mehrheit der kalifornischen Wähler für Präsident Obama. Sowohl der Amtsinhaber als auch Herausforderer Mitt Romney gelten als Unterstützer der Agro-Gentechnik und des US-amerikanischen Marktführers Monsanto.
Im Bundesstaat Washington sammeln Aktivisten derzeit Unterschriften für eine Gentechnik-Kennzeichnung. Kommendes Jahr könnte also die nächste Volkabstimmung zum Thema stattfinden.