Aufgrund bundesweiter Medienberichte fragt GAL auch in Bamberg nach
Sind die Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in Bamberg auch bei den Kindern und Jugendlichen angekommen, die damit gefördert werden sollen? Das fragt die GAL-Stadtratsfraktion in ihrem jüngsten Antrag. Anlass für eine gewisse Skepsis sehen die Grünen in jüngsten Medienberichten, wonach die Gelder zwar vom Bund über die Bundesländer an die Kommunen gezahlt wurden, dort aber in den allgemeinen Haushalten „versickert“ sind.
Nach GAL-Stadtrat Wolfgang Graders Informationen sollen teilweise bis zu 80% der Mittel, mit denen Mitgliedschaften in Sportvereinen, Nachhilfestunden oder Unterricht in einem Musikinstrument ermöglicht werden sollten, gerade nicht für diese Zwecke ausgegeben worden sein. Ob das auch für Bamberg zutrifft, will er sich nun genau vorrechnen lassen.
Wolfgang Grader, der selbst als stellvertretender Schulleiter viel mit Kindern und Jugendlichen des Betroffenenkreises zu tun hat, übte aber auch grundlegende Kritik an dem Bildungs- und Teilhabepaket: „Die Familien werden mit unverhältnismäßigem Formalkram belästigt, um dann doch nur geringe Zuschüsse zu erhalten. Und Förderung von Nachhilfe erhält man erst, wenn es schon fast zu spät ist, nicht rechtzeitig und präventiv.“
Insofern fordert die Grünen, neben der Kontrolle auf kommunaler Ebene auch eine neue Politik deutschlandweit: „Bildungspolitik kann und darf nicht nur Ländersache sein. Wir brauchen Bildungsgeld für Ganztagsschulen anstelle von Betreuungsgeld.“