Mirandolina

E.T.A.-Hoffmann-Theater
Carlo Goldoni. Deutsch von Gerhard Naumann
Komödie
Inszenierung: Heidemarie Gohde. Ausstattung: Jens Hübner
Mit: Verena Ehrmann, Aline Joers, Sybille Kreß, Thomas Jutzler, Gerald Leiß, Patrick L. Schmitz, Florian Walter

Mirandolina ist Besitzerin eines Gasthauses und weiß ihren weiblichen Charme für ihr Geschäft einzusetzen. Keinen lässt sie kalt, und der verarmte Conte d’Albafiorita und der neureiche Marchese di Forlipopoli buhlen bereits seit Wochen in ihrem Gasthaus um ihre Gunst. Doch beiden geht es mehr um amouröse Abwechslung und noch vielmehr darum, sich gegenseitig zu übertrumpfen beim Werben um eine Frau. Der eine hat Geld, der andere keins, dafür aber den höheren Titel. Weder Geld noch Titel hat Fabrizio, der Kellner. Aber Absichten hat er, und zwar ernsthaftere als die beiden eitlen Gockel. Keine Absichten, dafür Geld und Titel hat der Cavaliere di Ripafratta, auf den Mirandolinas Charme keine Wirkung zu haben scheint und der aus seiner Verachtung den Frauen gegenüber keinen Hehl macht. Zwangsläufig entbrennt Mirandolinas weiblicher Ehrgeiz…

In Goldonis Komödien erleben wir Charaktere von bestechender Natürlichkeit und großer Sympathie. Diese kommt nicht zuletzt daher, dass sich die Figuren mit dem Zuschauer verbünden, indem sie ihn in ihre Gedanken einweihen: Mirandolina spricht immer wieder direkt zum Publikum und macht es zum insgeheimen Mitwisser.

Regisseurin Heidemarie Gohde versetzt die Handlung in das Italien der 50er Jahre, eine Zeit, in der das Gerangel um Adelstitel noch größer war als heute. In den 50ern erlebten die Badeorte an der Adria ihren großen touristischen Aufschwung, und die deutsche Italiensehnsucht war groß. Zu Mirandolinas Gasthaus wird das Festzelt am Leinritt, in dem Fabrizio zum Barmann wird und auch eine Musikbox nicht fehlen darf, genauso wenig wie italienische Schlager aus dieser Zeit…

Premiere: 3. Oktober 2012 | 19:30 | Festzelt am Leinritt

Vorstellungen: 5. – 7., 10. – 14., 19. – 21., 24. – 27. Oktober