Es gibt sie noch, die Sandkerwa-Leckereien: „Hofmann’s Popkorn“

Frida

"Hofmann's Popkorn"

Es ist das beste, das wirklich beste Popcorn, das ich je aß. Zugegeben, ich bin nicht wirklich ein Fan von Popcorn, doch hierfür stehe ich gerne mal ne halbe Stunde an. Die Schlange am Hoffmannschen Stand an der Regnitz unten an der Markusbrücke reicht in Hochzeiten gerne bis in die Sandstraße zurück. Neulich überlegte ein findiger Beruferater den des professionellen Schlangestehers. Den könnte man hier erquicklich üben: den Blick über Klein Venedig wandern lassen, die Ballonverkäuferin beobachten und dann endlich, endlich ’ne lauwarme Tüte in den Händen halten, prallvoll mit … ja was ist denn Popcorn eigentlich?

Ballonverkäuferin

Popcorn wird durch starkes Erhitzen einer speziellen Maissorte (Puffmais) hergestellt. Es stammt vom amerikanischen Doppelkontinent. Wann zum ersten Mal Popcorn zubereitet wurde, ist nicht genau bekannt. Sicher ist aber, dass die Ureinwohner Westamerikas es bereits aßen – und auch als Schmuck benutzten – als Christoph Kolumbus 1492 dort an Land ging. Darüber hinaus ist bekannt, dass es dort als religiöser Akt üblich war, je nach der Form eines aufgeplatzten Maiskorns die Zukunft zu bestimmen (ähnlich dem Bleigießen der Römer). DAS könnten doch spitzfindige Bamberger Auguren auch wieder einführen. Bei Ausgrabungen sollen – nicht in Bamberg! – mindestens 4000 Jahre alte Puffmaiskörner gefunden worden sein, es ist also davon auszugehen, dass Popcorn schon weitaus früher Bestandteil des indianischen Speiseplans war.

Zur Herstellung von Popcorn ist nur eine spezielle Maissorte geeignet, nämlich Puffmais. Puffmais hat eine zwar sehr dünne, aber dafür harte und etwas glasigere Schale als herkömmlicher Mais. Nach der Herstellung von Popcorn bleiben oft Teile dieser Schale an dem Endprodukt haften. Puffmais ist sehr ergiebig. Eine Handvoll davon ergibt eine große Schüssel Popcorn. Herkömmlicher Mais ist zur Popcorn-Herstellung nicht geeignet. Bei ca. 200 °C kann die dichte Hülle des Maiskorns dem Druck des im Maiskorn enthaltenen Wassers nicht standhalten. Sie platzt auf und die durch die Hitze und den Druck aufgeweichte Stärke dehnt sich in der schaumigen Struktur des Endospermgewebes rapide aus, kühlt augenblicklich ab und erstarrt.

Etwas Zucker dran – und schon ist Kerwa-Zeit!