Pressemitteilung der IHK
Eurokrise würgt Konjunktur derzeit nicht ab
Trotz der Euro-Schuldenkrise sieht IHK-Präsident Heribert Trunk die gute Entwicklung der oberfränkischen Wirtschaft dadurch derzeit nicht als akut gefährdet an: „Bei allen Spekulationen über die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise: Die oberfränkische Wirtschaft ist gut aufgestellt und entwickelt sich zuletzt bei den meisten Indikatoren sogar besser als Bayern. Viele oberfränkische Produkte weisen bei Technologie, Design und Service Alleinstellungsmerkmale auf, so dass ein Abwürgen der Konjunktur so schnell nicht zu befürchten ist.“
Exportvolumen weiterhin wachsend
Abschwächungstendenzen sind nach Analysen der IHK allerdings beim Export nach Südeuropa zu erwarten. Oberfranken profitiert aber davon, dass seine Unternehmen weltweit auf vielen Wachstumsmärkten aktiv sind. Immerhin exportieren jeweils 40% aller oberfränkischen Industriebetriebe nach Russland und die ehemaligen GUS-Staaten sowie nach China und Südostasien. So ist der Inlandsumsatz der oberfränkischen Industrie im zweiten Quartal 2012 zwar um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, das Exportvolumen aber erneut um kräftige 3,5 Prozent gestiegen.
Arbeitsplätze derzeit sicher
Oberfranken ist aber dank seiner gesunden mittelständischen Struktur mit familiengeführten Unternehmen und vielen Technologieführern gut aufgestellt. Die Krise 2009 hat erwiesen, dass die oberfränkischen Unternehmer gemeinsam mit ihren Belegschaften in der Lage sind, Seite an Seite konjunkturelle Abschwünge zu meistern. Im Jahr 2009 sind in Oberfranken insgesamt rund 3.500 Arbeitsplätze verloren gegangen, seither aber mehr als 20.000 Stellen neu geschaffen worden. Selbst wenn sich die Weltkonjunktur stark eintrübt, ist ein Großteil dieser neu geschaffenen Arbeitsplätze weiter sicher, so Kammerpräsident Trunk.
Keine Wirtschafts-, sondern Staatsschuldenkrise
Aber trotz der derzeit noch guten Konjunkturaussichten der oberfränkischen Wirtschaft, ist der zur Verfügung stehende Handlungszeitraum für eine Lösung der Eurokrise sehr knapp, so IHK-Präsident Trunk. Die Eurokrise ist eine Staatsschuldenkrise, keine Wirtschaftskrise! Jeder Unternehmer weiß, dass es nur ganz kurze Zeit gut gehen wird, mehr Geld auszugeben, als einzunehmen. Firmen können sich kein Geld drucken, wenn es in der Kasse klamm wird. Deshalb unser Appell an die Bundesregierung, eine vernünftige Haushaltsführung in Europa wieder zur Grundlage der Staatsfinanzierung zu machen.