Container im Garten des Stadtarchivs

Redaktion

Im Vorfeld der Bau- und Werksenatssitzung, in der am 4. Juli u.a. die Errichtung einer befristeten Containeranlage als Schulgebäude am Stadtarchiv auf der Tagesordnung stand, wurde vorsorglich eine 3 D-Animation erstellt (siehe Bericht). Erschreckt wohl durch die Dimensionen der Containeranlage verwies der Bausenat die Angelegenheit in die Vollsitzung des Stadtrats.

Klüger geworden durch die wortlose Macht dieser Bilder, verzichtete der Bauherr, der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg, vertreten durch den Finanzreferten Bertram Felix, diesmal diese 3 D-Animation nochmals zu zeigen. Statt dessen wurden dem Stadtrat Fotos von Bäumen an den Grundstücksgrenzen an der Unteren Sandstraße und an den Ufern des linken Regnitzarms gezeigt. Diese Bäume fehlen tatsächlich auf der 3 D-Animation. Die Argumentation nun, alles halb so schlimm, die Container wären kaum mehr zu sehen. Einen perfekten Sichtschutz bietet das Laub der Bäume.

Container Lageplan

Der zweite Argumentationsstrang war die Alternativlosigkeit des Vorschlags, bzw. die Uneignung der Alternativen laut Vortrag Bertam Felix:

  • Aufseesianum: aus „verschiedenen Gründen“ will man das nicht, obwohl dort bereits Schüler des Clavius Gymnasiums unterrichtet werden. „Der Schulweg wäre für Martinsschüler nicht akzeptabel“ (Entfernung Fischerei – Aufseßstraße = 600 Meter).
  • Freifläche am Canisiusheim in der Pfeuferstraße: „Alle Kinder (des Canisiusheims, der heilpädagogischen Tagesstätte und des angrenzenden Kinderhorts) benötigen die bisherige Freifläche dringend.“ Allerdings wohl nicht ganz so dringend, denn: „da die Freiflächen definitiv zum Verkauf jederzeit zur Verfügung stehen müssen.“
  • Gebäude im Umfeld der Tabakscheune an der Pfeuferstraße: ist das „letzte große Filetstück der Stadt Bamberg“ und soll verkauft werden. Man verspricht sich Millionen davon.
  • Grünanlage Markusplatz: hohes Verkehrsaufkommen und Baumbestand, der dadurch gefährdet sei.
  • Busparkplatz LGS und am Hallenbad Margaretendamm: wären zu weit entfernt.
  • Parkplatz Weidendamm: aus „Sicherheitsaspekten“ von den Schulen abgelehnt.

Unausgesprochenes Fazit: Da wo man könnte, will man nicht.

An der Pfeuferstraße besteht gegenüber dem Canisiusheim neben dem Feuerwehrgebäude ein Parkplatz, der geeignet erscheint. Eigentlich sollte hier mal in den 90er Jahren der Neubau der Martinschule errichtet werden. Darüber wurde nicht debattiert.

Parkplatz Pfeuferstraße. Foto: Erich Weiß

Der Antrag der Verwaltung wurde angenommen. Norbert Tscherner stimmte dagegen. Ulrike Heucken (GAL), die das Abstimmungsergebnis voraussah, verließ kopfschüttelnd den Saal.