BAMBERG. Dem dreisten Vorgehen einer Betrügerbande schoben am Dienstagnachmittag Beamte der Kriminalpolizei Bamberg einen Riegel vor. Sie schnappten einen der Betrüger auf frischer Tat. Inzwischen sitzt der Mann in einer Justizvollzuganstalt.
Die Bande ging immer mit der gleichen Masche vor. Einer der Täter rief bei älteren Personen an, ließ sie beispielsweise nach seinem Namen raten und gab sich dann als die vermeintlich erratene verwandte Person aus. Den Grund des Telefonats machte der Anrufer schnell klar. Unter Vortäuschung einer angeblichen Notlage oder einer sonstigen größeren finanziellen Belastung, forderte er eine größere Menge Bargeld.
Auf diese Weise versuchten sie auch am frühen Dienstagnachmittag eine 62-jährige Frau in Bamberg um ihr Geld zu bringen. Der vermeintliche Neffe bat sie in mehreren Gesprächen 34.000 Euro zur Begleichung einer Steuerschuld zu besorgen.
Die aufgrund eines vorangegangenen Presseberichts misstrauisch gewordene Frau verständigte jedoch sofort die Polizei und führte die Anrufe geschickt weiter.
Als einer der Betrüger die große Geldsumme bei ihr abholen wollte, schlugen die Spezialisten der Kripo mit Unterstützung der Zivilen Einsatzgruppe aus Bamberg zu und nahmen den Mann aus Frankfurt fest.
Gegen die Mittagszeit hatten sie auf die gleiche Art und Weise auch eine 75-jährige Frau in der Willostraße und eine 87 Jahre alte Frau in der Hegelstraße angerufen und 28.000 bzw. 6.000 Euro gefordert. Die Anrufe waren von einer unbekannten Frau geführt worden, die sich wiederum als Verwandte ausgegeben hatte. Zu einer Geldübergabe kam es glücklicherweise nicht.
Die Kripo prüft derzeit inwieweit die Täter noch für weitere Enkeltrickbetrügereien verantwortlich sind.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den Mann aus Frankfurt.