Redaktion
Geradeaus-Fahren ist erfahrungsgemäß im Straßenverkehr am einfachsten: kein Blinkersetzen, kein Handzeichen, einfach über die Kreuzung drüber – noch dazu an einer Ampel. Am Markusplatz jedoch ist die Gefahrenquelle für Radler, die einfach nur aus der Kapuzinerstraße kommend geradeaus fahren wollen, erheblich. Unsere Bilderserie:
Grün für Autos, die hier 50 km/h fahren dürfen und für RadlerInnen, Fußgänger müssen warten. Deutlich erkennbar ist der Radweg eingezeichnet.
Die Radlerin möchte geradeaus fahren, der Autofahrer, der nach rechts abbiegt, blinkt und fährt – und fährt. Er ist bereits in den Radweg eingefahren. Die Radlerin nimmt Blickkontakt auf, denn das Auto fährt weiter und kreuzt ihren Weg. Auch die nachfolgende Radlerin erkennt den Konflikt.
Das Auto versperrt dem Rad bereits die Einfahrt in den Radweg. Die Radlerin weicht innerhalb des Radwegs aus.
Die Radlerin macht den Autofahrer auf den Radweg und ihre Vorfahrt aufmerksam. Die nachfolgende Radlerin ist verunsichert und hält an.
Sie setzt ihren Weg fort. Glück gehabt!
Eine alltägliche Situation an dieser gefährlichen Stelle, für Radler eine heikle Angelegenheit. Für StudentInnen ist diese Strecke täglicher Arbeitsweg, verbindet sie doch die Innenstadtuniversität mit dem Markushaus und dem ERBA-Gelände. Vielfahrer scheint der Radweg an dieser Stelle zu gefährlich. Sie reihen sich bisweilen bereits in der Kapuzinerstraße in die Autofahrbahn ein und nutzen zum Geradeaus-Fahren die Autospur, um dieser Gefahr zu entgehen. Erwachsene tun das.
Doch Kinder? Zahlreiche Schüler aus den unmittelbar hier anliegenden Schulen (Maria-Ward-Gymnasium, Martinschule und Clavius-Gymnasium) fahren mit dem Rad.
Auch sie wissen, dass sie eigentlich Vorfahrt haben.
Doch sie wissen, dass sie keine Knautschzone haben.
Shared-Spaces wäre hier eine Lösung: Verkehrsteilnehmer nutzen den Raum gemeinsam und gleichberechtigt, fahren langsamer, nehmen Rücksicht. Zone 30 wäre ein erster Schritt.
Frida
Herzlichen Dank, werte Redaktion, für Bilder und Botschaft!
Jeder, der auch nur ein einziges Mal mit seinem Rad über diese Kreuzung gefahren ist, weiß, wie gefährlich diese Stelle ist. Dass dies so offensichtlich ist, sollte eigentlich reichen, dass die zuständigen Ämter sofort für Abhilfe sorgen. Warum gibt es diese Gefährdung trotzdem seit vielen Jahren? Weil Straßenverkehrsamt und Polizei autofixiert sind und ihnen die schnelle Fortbewegung der Autos das oberste Ziel ist. Bamberg eine fahrradfreundliche Stadt? Nichts als Schaufensterreden!
Die ersten drei Schritte an dieser Kreuzung sind:
– eine Aufstellfläche für Radler (ein 5 m-Band vor den Kfz’s, quer vor allen Fahrspuren)
– ein Grünvorlauf für die Radler in der Ampelschaltung
– von Schönleinsplatz bis Mußstraße Tempo 20-Zone.
Ja, sehr gefährliche Ecke!!
Ich wurde mal von Autofahrer böse angebrüllt,- doch was solls:
Warum soll ich Zeichen geben wenn ich aus der Kapuzi-str geradeausfahre??!
Hier sollte m.E. die Autoampel später grün werden als die der Radler.
Wenn Autofahrer immer brav ihre Blinker rechtzeitig setzen würde – was wären wir Radler da froh…..
Als häufiger Benutzer dieser Kreuzung kann ich mich dem Artikel nur anschließen: sie ist in der Tat extrem gefährlich! Ergänzend kann man noch hinzufügen, dass der optisch in die Kreuzung hinein verlängerte Radweg das Gefahrenpotential noch stark erhöht, da er sogar die Kurse von einfach nur geradeaus steuernden Autos und Radlern zur Kollision führt. Die auffällige optische Markierung leitet Radfahrer geradewegs und mittig vor die Stoßstangen der anfahrenden Kraftfahrzeuge. Wahnsinn! Hier (wie so oft) wäre die Kreuzung sicherer, wenn dergleichen Pseudo-Hilfen den Verkehrsteilnehmern nicht eine falsche Sicherheit vorgaukeln würden, die sie verführt, die eigene Aufmerksamkeit auszuschalten.
Danke für diesen Artikel! Ich selbst bin hier auch schon einmal von einem Auto angefahren worden, das mir die Vorfahrt nahm und lag dann mit dem Rad auf der Straße. Meine Kinder fahren alle hier mit dem Rad lang, ich bin täglich in Sorge um sie.
An dieser Ecke sind die Autofahrer von den fünf einmündenden Straßen völlig überfordert. Außerdem sind sie gedanklich schon nicht mehr in der kleinteiligen Innenstadt, sondern bereits auf der Autobahn.
Das diese Stelle gefährlich ist, wissen auch die Polizisten, die für die Verkehrserziehung der Kinder zuständig sind. Aber sie machen nix, die Politik macht auch nix, die Verwaltung diffamiert die Radler mit Geisterradler-Schildern pauschal zu Tätern. (Wenn man übrigens an nur EINER EINZIGEN STELLE in dieser Stadt erkennen könnte, dass die Stadt Radfahrer in ihrer Fortbewegung unterstützen würde, hätte ich gegen Erziehungsmaßnahmen gegen Fahrrad-Rüpel nichts einzuwenden.) Diese Problem-Stelle am Markusplatz zu entschärfen, bevor hier ein Autofahrer aus Unachtsamkeit zum Mörder wird, wäre mal ein Anfang.