Lichtspiel 24. -27.6.
Eine leise und unprätentiöse Doku über Venedig und seine „veneziani“, mit kleinen personenbezogenen Überraschungen. 6 Venezianer werden sehr offen und leicht eingefangen mit ihrem jeweiligen soziokulturellen Hintergrund, immer vor eindrucksvoller Kulisse kleiner „calli“ und „gondolieri“. Auch ein Exknasti erzählt erfrischend freimütig über frühere Raubzüge und seine heutigen familiären und sozialen Probleme. Sogar das „venezianische pensionäre Ehrenamt“ kommt zur Sprache.
Ein unterhaltsamer, keineswegs schwerlastiger oder kunst-belehrender Zug durch das hintergründige Venedig, wie es immer mehr zu verschwinden droht. Zunehmend ein Gruß aus anderer Zeit, auch mit dem „Danieli“ von innen. Andere Rhythmen, viel Zeitgefühl, die Sprache geht entsprechend langsam und besonnen, sogar der eher behäbige venezianische Akzent gewinnt musikalisch (Original mit Untertiteln). Kein Touristen-Glamour, viel Nebel, viel Lagune, Hochwasser und Fischgeruch, bunte Fassaden, Karneval, „voga longa“ und „festa del Redentore“. Einfach entspannend, aber sehr reizvoll informativ mit viel Tiefgang. Keineswegs nur für Venedig-Anfänger, im Gegenteil.