Mittelalterliche Münzen aus Bamberger Prägung

Mittelalterliche Münzen aus Bamberger Prägung erstmals offiziell im Historischen Museum Bamberg präsentiert – Pfennig als neuen Münztyp entdeckt!

Bamberger Dünnpfennig unter Hermann II. (1170-1177) (Silber, ca. 1172-1174, HM Bamberg, Inv. Nr. 10/3768 ) 2006/07 wurde ein neuer Pfennigtyp bekannt, dessen Umschrift sich auf Bischof Hermann II. (+ HERMANNVS EPISCOPVS) bezieht. Ab Herbst 1174 hielt sich der Bischof mit dem Kaiser in Italien auf, der neu aufgefundene Pfennigtyp dürfte zuvor ausgegeben worden sein. Die Datierung ist zwischen der Erteilung der Weihen und der Titelverleihung (vor 1172) und dem Sommer 1174 anzunehmen.

Im Beisein von Bürgermeister und Kulturreferent Werner Hipelius wurden am Donnerstag mittelalterliche Münzen aus Bamberger Prägung erstmals offiziell im Historischen Museum Bamberg präsentiert. Darunter befinden sich – sozusagen als eine „kleine Sensation“ – Pfennige, die als Münztyp bis vor wenigen Jahren in der Forschung noch unbekannt waren.

„Kleine Sensation“: Neu entdeckter Pfennigtyp

Durch eine großzügige Spende des Bambergers Hans Reuther konnten die Museen der Stadt Bamberg 2009 einen Bestand von 97 mittelalterlichen, in Bamberg geprägten Münzen ankaufen. Es handelt sich um Münzen aus drei Prägungen, die unter den Bischöfen Hermann II. (1170–1177) und Otto II. von Andechs (1177–1196) entstanden. Besonders wichtig für die Geschichte des Geldes in Bamberg sind die Münzen eines der Forschung erst vor wenigen Jahren neu bekannt gewordenen Pfennigtyps, der zeitlich der Regierungszeit von Bischof Hermann II. zugeordnet werden konnte. Der Münchner Numismatiker Dr. Hubert Ruß hat sich ausführlich mit jenen Münzen befasst und bezeichnet diese Entdeckung des bislang unbekannten Pfennigtyps sogar als „kleine Sensation“ für Bamberg.

Wichtige Sammlungserweiterung Dank großzügiger Spende

Dem anwesenden Mäzen, Hans Reuther, sprach BGM Hipelius seinen besonderen Dank aus: „Sie haben mit Ihrer großzügigen Spende ermöglicht, dass die Museen der Stadt Bamberg ihr Sammlungsgut um einen wichtigen Teil erweitern konnten. Für dieses bürgerschaftliche Engagement danke ich Ihnen ganz besonders im Namen der Stadt und ihrer Bürger, die diese Münzen ab heute hier bestaunen können.“

Die schönsten und bedeutendsten Stücke der neuerworbenen Münzen werden nun in zwei Vitrinen in einem Raum des Historischen Museums Bamberg gezeigt, in dem sich bauliche Überreste des mittelalterlich kaiserlichen Palas erhalten haben. Wie Museumsdirektorin Dr. Regina Hanemann betonte, ist dieser Ort ganz bewusst gewählt, da die Ergebnisse der archäologischen Bauforschung belegen, dass diese Palasmauer aus den Jahren nach 1200 und somit etwa aus der gleichen Zeit wie die Münzen stammt.