Paul ist tot. Task-Force LGS entdeckt Pauls Grabstätte auf dem Erba-Gelände!

Paul. Foto: Viola Ecker

Das traurige Faktum von Pauls Tod ist natürlich weithin bekannt, spätestens seit dem Debütalbum Monarchie und Alltag (1980) der Düsseldorf-Wuppertaler Post-Punk-Band Fehlfarben, das seinerzeit als „Revolution der deutschsprachigen Popmusik“ gefeiert wurde und auch heute noch als wichtigstes deutsches Rock-Album aller Zeiten gilt (vgl. die Ranglisten im Rolling Stone, in SPEX oder in der Basis-Diskothek Rock und Pop). Der Song über den toten Paul formulierte seinerzeit das Lebensgefühl einer jungen Generation, die sich musikalisch vom Stil der in die Jahre gekommenen angloamerikanischen Rockmusik distanzierte und gleichzeitig die Ideologie von Hippies und Ökos mit gezielten Provokationen angreifen wollte.

Nun wird in jenem Lied weder gesagt, wer Paul eigentlich war, noch seit wann er tot ist. Unter Fehlfarben-Fans wurden diese Fragen über Jahre hinweg kontrovers diskutiert, bis Bamberger Wissenschaftler das Problem endlich einer scheinbaren Lösung zugeführt hatten, vgl. Hans-Peter Ecker „Das Lebensglück verdaddelt? Oder doch nicht? ,Paul ist tot’ von Fehlfarben“, ein Beitrag in dem Online-Magazin Deutsche Lieder. Bamberger Anthologie.

http://deutschelieder.wordpress.com/2012/03/26/fehlfarben-paul-ist-tot/

Nach der Interpretation des Germanisten referiert jener Song auf einen Flipper des Typus’ Paul Bunyon (nach einem legendären amerikanischen Holzfäller). Wenn behauptet werde, dass Paul tot sei, meine das nur, dass der jugendliche Protagonist des Liedes seine letzte Flipperkugel verschossen habe. Nun aber stellt eine sensationelle Entdeckung der Task-Force LGS diese Hypothese massiv in Frage. Wir haben Pauls Grab entdeckt! Eine pinball machine aber wird man doch wohl kaum beerdigen und schon gar nicht ihre letzte Ruhestätte liebevoll bepflanzen, oder? Fazit: Der Mythos lebt und vermutlich werden in naher Zukunft schon hunderttausende Paul-Verehrer nach Bamberg pilgern, um seiner letzten Ruhestätte ihre Reverenz zu erweisen.

Nachtrag: In dem von Martin Rehfeldt betriebenen Informations-Portal  Deutsche Lieder. Bamberger Anthologie findet man jeden Montag einen neuen Beitrag zu einem deutschsprachigen Lied. Jeder Beitrag besteht aus einem Video, dem Liedtext und einer Interpretation. Das Online-Magazin wird nun schon über einige Monate mit Artikeln bestückt; man findet dort beispielsweise Interpretationen zu Volksliedern (wie „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“), Kirchenliedern, Karnevalshits, alten Schlagern und aktuellen Rock- und Popsongs (Tim Bendzko, „Nur noch kurz die Welt retten“). Besucher der Plattform dürfen sich die Besprechung bestimmter Lieder wünschen.

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