Sport ist nun mal Geschmackssache, speziell wenn’s dabei immer nur im Kreis herum geht

Winnie Wenzel

Ich kann mich für viele Sportarten begeistern: UWR, Basketball, Snooker, American Football, Igel-Weitwurf, Boxen (sofern die Kontrahenten ungefähr gleich groß und stark sind), Tischtennis, Radball, Fechten, Hochsprung, Sumo-Ringen, Schach, Kanadier, Hundeschlittenrennen, Bogenschießen, Extremklettern, Segeln bzw. Segelfliegen und viele andere mehr. Unverkennbare Motivationsprobleme habe ich allerdings bei Synchronschwimmen, Skispringen und 50 km-Bahngehen. Überhaupt bei Sportarten, bei denen es über längere Zeit hinweg im Kreis herumgeht, womöglich gar alle in derselben Richtung, so dass Kollisionen von vornherein ausgeschlossen sind. Da macht es für mich am Ende auch keinen entscheidenden Unterschied, ob die sich kreisförmig bewegenden Sportskameraden einen motorisierten Untersatz dabei haben oder nicht. Auch das jeweilige Tempo ist mir dann im Grunde egal: Schnecken oder Überschallflugzeuge, einerlei! So kommt es dann dazu, dass ich gewisse Sportnachrichten nur pflichtgemäß vermelden kann, ich bitte dafür um Verständnis.

Beim sechsten – andere Quellen sprechen vom fünften – Formel 1 Grand-Prix dieser Rennsaison in Barcelona siegte am Wochenende ein gewisser Pastor Maldonado aus Venezuela, wobei „Pastor“ vermutlich nicht als Berufsbezeichnung zu verstehen ist. Sein Auto hört übrigens auf den netten Namen „Williams“. Die Kommentatoren heben allgemein hervor, dass mit Maldonado wieder einmal ein anderer gewonnen hat. Aus Bamberger Perspektive ist der freudige Unterton dieser Feststellung nur schwer nachvollziehbar. Auch der sechste Platz von Sebastian Vettel scheint irgendwie wichtig gewesen zu sein.