BAYREUTH. Für einen 19-jährigen Litauer klickten am Samstagabend in Bayreuth die Handschellen. Der jungen Mann hatte ältere Menschen um ihr Vermögen betrogen. Jetzt muss er sich für seine Taten vor Gericht verantworten.
Zusammen mit einem Komplizen hatte der Mann Donnerstagnachmittag in Kulmbach bei einer 73-Jährigen mehrere tausend Euro ergaunert. Während der noch unbekannte Mittäter des Litauers bei der alten Dame einen Unglücksfall in deren Familie vortäuschte und dafür angeblich dringend Geld benötigte, holte der Festgenommene kurz darauf bei der hilfsbereiten Kulmbacherin die große Summe Geld ab.
Am Samstagabend versuchten die Männer mit dem gleichen Trick, zunächst erfolglos, eine 56 Jahre alte Bayreutherin um ihr Geld zu bringen.
Etwas später erreichten sie mit ihrem Schockanruf eine 51-Jährige aus Bayreuth und forderten wieder Geld. Die 51-jährige tat das einzig Richtige und verständigte umgehend über Notruf die Polizei. Die Bayreuther Polizei konnte daraufhin den 19-Jährigen noch vor der Geldübergabe in der Nähe des Hauses der Bayreutherin in einem Auto festnehmen. Weitere Ermittlungen zeigten außerdem, dass der Mann auch keine Fahrerlaubnis hat.
Durch die Arbeit der Kriminalpolizei Bayreuth konnte belegt werden, dass der Festgenommene der Geldabholer im Fall der betrogenen Kulmbacherin, wenige Tage zuvor, gewesen war. Die Dame erkannte ihn eindeutig wieder.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth erging am Sonntag Haftbefehl gegen den Litauer wegen des Verdachts des schweren Bandenbetruges und des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Ihn erwartet eine empfindliche Jugendstrafe. Mit der Erhebung der Anklage gegen den Täter kann im Frühsommer gerechnet werden.
Die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Spezialisten der Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben Bayreuth ermitteln weiterhin auf Hochtouren in zahlreichen Fällen gegen mehrere Enkeltrickbetrüger.
Die oberfränkische Polizei und die Staatsanwaltschaft warnen vor weiterem Auftreten der Betrüger mit dieser Masche.