Christian Bergmann aus Strullendorf bei Bamberg wird bald Vater – Lebensretter ist er schon
Christian Bergmann aus Strullendorf bei Bamberg ist ein bisschen nervös: Er liegt in der Apherese-Station der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld/Nahe und spendet Stammzellen für einem ihm nicht bekannten Menschen, dessen Leben er damit vielleicht retten kann. „Ich hoffe, das klappt“, sagt der 29 Jährige. Aber deshalb ist er nicht nervös: Seine künftige Frau steht kurz vor dem Entbindungstermin.
Er wäre zwar gerne bei seiner Freundin geblieben, aber dieser Termin in Birkenfeld war nun auch sehr wichtig: Schließlich kann er mit der Stammzell-Spende einem leukämie- oder tumorkranken Patienten die Chance geben, geheilt zu werden: „Für mich war klar, dass ich das mache“, sagt er. Vor rund 10 Jahren hat er sich in Bamberg „typisieren“ lassen. Er gab eine kleine Blutprobe ab, die dann auf seine Gewebemerkmale untersucht wurden. Die daraus gewonnen Daten wurden anonymisiert in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingetragen. 30 Dateien – wie die Stefan-Morsch-Stiftung – speisen dort die Daten der Spender ein, damit sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, dass Menschen mit Blutkrebs geholfen werden kann.
Vor wenigen Wochen kam nun der Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung, dass er als Spender gebraucht wird. „Da kann man mit wenig Aufwand, jemandem helfen“, dachte er. Für den Aufzugmonteur bedeutete das, dass sein Körper wenige Tage vor der Stammzellentnahme medikamentös auf die Stammzellspende vorbereitet wurde. Als genug Stammzellen, die normalerweise nur im Knochenmark vorhanden sind, im Blut nachweisbar waren, wurde er in Birkenfeld zur Stammzellspende gebeten: „Die Mitarbeiterinnen der Stefan-Morsch-Stiftung standen mir bei jeder Frage zur Seite. Ich hatte vor kurzem eine Infektion und dachte schon, dass ich den Spendetermin absagen müsste. Aber auch dieses Problem habe ich mit Hilfe der Stiftung gut in den Griff bekommen“, erzählt Bergmann, ein ansonsten durchtrainierter Fußballer des 1. FC Eintracht Bamberg.
Doch eine solche Betreuung des Spenders ist eine der Kernaufgaben, der Stefan-Morsch-Stiftung. Denn parallel zur Vorbereitung des Spenders wird in einer Transplantationsklinik der Patient vorbereitet. Das bedeutet: Sein Imunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Wenn er sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet.
Christian Bergmann ist froh, dass er spenden durfte – schließlich ist er selbst bald Vater eines kleinen Mädchens – so hofft er. Und im Juli steht dann auch noch der Hochzeitstermin auf dem Plan.