GAL kritisiert Kräftemessen der Kliniken in der Region Bamberg

Neue Kardiologie-Abteilung in Burgebrach sei verständliche Reaktion auf kleinkriegerisches Gebaren der Sozialstiftung

Eine grundlegende Neuorientierung der Sozialstiftung in Bezug auf die Region fordert jetzt GAL-Stadträtin Ulrike Heucken. Anlass dafür sind die jüngsten Konflikte zwischen dem Klinikum am Bruderwald und der Krankenhausgesellschaft des Landkreises GKG um eine neue Kardiologie-Abteilung am Standort Burgebrach. Diese, so die jüngst laut gewordene Kritik der Klinikums-Chefärzte, mache der Bamberger Abteilung in nur 15 Kilometer Entfernung Konkurrenz und widerspreche den Kooperationsvereinbarungen zwischen Stadt und Landkreis.

„Dies trifft zu“, meint dazu Ulrike Heucken, „und das ist ein weiterer Schritt im Rahmen einer seit Jahren währenden unguten und verhängnisvollen Entwicklung.“ Sie will damit der Geschäftsführung der Sozialstiftung und dem Stiftungsrat, dessen Mitglied sie ist, aber auch einen Spiegel vorhalten. „Wir von der Sozialstiftung Bamberg verhielten uns immer wieder konfrontativ statt kooperativ, und die Mehrheit im Stiftungsrat gestattete es dem Geschäftsführer Frauenknecht, eine knallharte Wettbewerbsstrategie zu fahren, die jeden Kooperationspartner vor den Kopf stößt.“

Sie verweist dabei auf die zahlreichen Aufkäufe von Arztpraxen im Landkreis, die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Forchheim und andere Aktivitäten. Frauenknecht als Geschäftsführer mangelte es ihrer Meinung nach massiv an regionaler Verantwortung, Fingerspitzengefühl und diplomatischem Geschick. „Dass darauf nun mit denselben Mitteln, nämlich Abwerbung und Verdrängung, reagiert wird, darf uns also nicht verwundern“, so ihr Resümee.

Aus ihrer Sicht ist es „verlogen, auf Papieren und bei Reden die Zusammenarbeit groß im Munde zu führen, de facto aber Wettbewerb und Kleinkrieg zu praktizieren.“ Die Region brauche dringend Zusammenhalt auf medizinischem Gebiet, dazu müsse der politische Wille endlich gefasst werden. Die Gesundheitsversorgung, so Heucken, sei eine politische Aufgabe und dürfe nicht dem freien Spiel der marktwirtschaftlichen Kräfte überlassen werden, wie es jetzt der Fall ist.