Die Wagnertuba – Geniestreich, Wohlklang und Glücksspirale zugleich

Richard-Wagner-Verband

Christoph Eß. Foto: Hendrik Steffens

Solo-Hornist Christoph Eß stellt das Instrument am 19. September in einer Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands Bamberg im Großen VHS-Saal vor.

Warum ließ sich Richard Wagner für sein epochales Werk „Der Ring des Nibelungen“ ein spezielles Instrument bauen, das optisch am ehesten dem Tenorhorn ähnelt, den Namen der Tuba trägt, von Hornisten geblasen wird und doch ein individuelles Instrument mit einem Klang geworden ist, der als feierlich, würdevoll, heroisch, dunkel, nobel und erhaben, in jedem Falle als einzigartig bezeichnet wird? Was sind die Besonderheiten dieses Blechblasinstrumentes? Warum gibt es Tenor- und Basstuben? Was ist der Unterschied zur allseits bekannten Tuba? Wer hat außer Wagner noch davon Gebrauch gemacht?

Beim Vortrag am 19. September 2017 um 19.30 Uhr im Großen Saal der VHS Bamberg Stadt (Tränkgasse 4) über „Die Wagnertuba – Geniestreich, Wohlklang und Glücksspirale zugleich“ bekommen Sie Antworten auf diese Fragen. Auf Einladung des Richard-Wagner-Verbands Bamberg erklärt Christoph Eß darüber hinaus auch an seinem Waldhorn die Tonerzeugung eines Blechblasinstrumentes, die Unterschiede der verschiedenen Instrumente und die historische Entwicklung. Die eine oder andere Anekdote aus dem Leben eines Hornisten, dessen Instrument angeblich mit der Oboe zusammen zum Schwierigsten gehört, was man sich aussuchen konnte, wird nicht fehlen.

Sie werden – live gespielt – die Leitmotive, die Richard Wagner in seinem „Ring“ der Wagnertuba auf den Leib komponiert hat, hören sowie Auszüge aus Werken von Richard Strauss („Alpensinfonie“ und die Oper „Elektra“), aus Igor Strawinskis „Le Sacre du printemps“, aus Anton Bruckners letzten drei Symphonien und noch einiges mehr. Ganz besonders freuen können Sie sich auf die Bamberger Erst-Aufführung des einzigen Solowerkes für Wagnertuba „Jägarna pa Karinhall“ (Die Jägerin auf Karinhall), das der Münchner Komponist Johannes X. Schachtner während seines Aufenthalts im Künstlerhaus Villa Concordia komponiert hat.
Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.

Christoph Eß gilt als einer der führenden Hornisten seiner Generation. Neben seiner Tätigkeit als Solohornist der Bamberger Symphoniker ist er Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe und tritt zudem als gefragter Solist und Kammermusiker in Erscheinung. Zum Wintersemester 2017/2018 folgt er einem Ruf als Professor für Horn an die Musikhochschule Lübeck. Eß absolvierte sein Studium bei Prof. Christian Lampert in Basel und Stuttgart und schloss im Juni 2008 mit Auszeichnung ab. Er wurde mit Preisen beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2005 in München, beim Internationalen Musikwettbewerb „Prager Frühling 2007“, beim Richard-Strauss-Wettbewerb sowie beim „Concorso per Corno di Sannicandro di Bari“ ausgezeichnet. 2008 wurde ihm der Solistenpreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern verliehen, 2009 ein Stipendium des Deutschen Musikrats und 2011 der Preis der Orpheum Stiftung in Zürich.

Als Solist gastierte Eß bei führenden Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, den Bambergern Symphonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Radio-Sinfonieorchester Berlin und den Kammerorchestern München, Stuttgart und Salzburg. Produktionen bei den Labels Genuin classics und PragaDigitals sowie bei führenden Rundfunk-Anstalten wie dem Bayerischen Rundfunk, Deutschlandradio Kultur, dem Tschechischen Rundfunk sowie dem Schweizer Radio DRS unterstreichen seine Erfolge. Eß widmet sich zudem intensiv der Kammermusik in verschiedensten Formationen. Als Initiator des 2010 gegründeten Hornquartettes „german hornsound“ sowie mit Partnern wie Christian Zacharias, Andreas Scholl, dem Fauré Quartett, dem Zemlinsky Quartett, Quatour Ebène, Boris Kusnezow und Viviane Hagner ist er in regelmäßigen Abständen auf führenden Musikfestivals zu hören.