Giovanni
die ausstellung zeigt arbeiten
in einer vielschichtigkeit unterschiedlicher
materialien und techniken –
die handschrift zeigt skizzenhaftes,
aber daraus entstehend, auch eine
lebendige farbigkeit
in einer differenzierung bis hin zum
absoluten weiß –
diese erwähnung des absoluten
ist ein innerer vorgang, in
auseinandersetzung mit dem raum
als dimensionale ausdehnung
sich verdrängender formelemente –
alle bücher machen deutlich,
dass der darin vorhandene faden
zu einer entscheidenden aussage führt,
nämlich zu einer realisierung
größerer formate und der verdichtung
in lichtprojektionen, performances
und installationsaktionen
Christiane Hartleitner
Mit der Giovanni eigenen Präzision ist bereits alles gesagt. Alles. Eine Seltenheit. Einem ungewöhnlichen Künstler eigen, der, solange ich ihn kenne, auf der Suche nach dem absoluten Weiß ist. Nicht nur nach dieser hellsten aller Farben, die den Eindruck von Sonnenlicht hervorruft, sondern nach einer Klarheit. Nach einer Klarheit der Aussage.
So sind die lichtdurchfluteten Räume über den Wirrnissen einer Stadt gerade recht. Vor über 200 Jahren erkor sich Dr. Adalbert Friedrich Marcus eben jene als Rückzugsort, nebenan E.T.A. Hoffmann. Der Hofrat und Leibarzt des Fürstbischofs und sein, ja man darf wohl sagen, Freund und Künstler fanden hier oben wohl ein Refugium. Einen Ort, den der Fürstbischof wegen der Erdrutsche und des desolaten Zustands gerne los werden wollte, die Stadt wollte die Burg nicht haben.
Immer noch strahlen die Räume die wohnliche Intimität aus, die Giovanni für die Präsentation seiner Skizzenbücher – die ältesten gehen in die frühen 80er Jahre zurück – benötigt. Er gewährt dem Betrachter einen Blick in die Anfänge großer Arbeiten, dorthin, wo Fäden aufgenommen werden. Dort, wo Gedanken als Energieblitze auftauchen, sich manifestieren, persönliche Erlebnissse Spuren hinterlassen.
Die mir bekannten Lichtinstallationen Giovannis bestachen durch ihre Leichtigkeit einerseits und ihre Prägnanz andererseits. Mitunter war stetes Weiterweben gewollt, achtsam und in der ihm eigenen sanften Bestimmtheit, regte Wachstum an. Weitete den Blickwinkel, bisweilen in ganz neue Zusammenhänge. Behandschuht dürfen Ausstellungsneugierige hier auf der Altenburg beim Blättern der Skizzenbücher versuchen, den Gedanken und ihren Gängen auf die Spur zu kommen. Das weiße Manifest ist in jedem Fall ein Besuch wert.
Noch bis Weißen Sonntag, 27. April, von 12-17 Uhr geöffnet.