Christiane Hartleitner
In einem Beitrag vom 28. September wurde über den rabiaten Umbau im Haus Siechenstraße 8 berichtet (Was passiert mit diesem Denkmal Siechenstraße 8?).
Der Bausenat hat sich aufgrund einer Anfrage von Michael Bosch im Oktober mit diesem Projekt beschäft, tat dies nochmals in der Novembersitzung – auch weil der Eigentümer eine Klage anstrengt. Bereits während der Baukontrolle am 24. September wurde festgestellt, dass die im Beiblatt zur Baugenehmigung aufgelisteten Umbauten nicht der Baugenehmigung entsprechend ausgeführt werden, insbesondere weil die festgelegten Abstimmungen mit der Denkmalpflege nicht stattgefunden haben, die entsprechend des Baufortschritts zwingend zu vereinbaren sind. So wurden im Vordergebäude beispielsweise anstelle der – je nach Lage in der Fassade – 2–4 flügeligen Konstruktionen mit Sprossenteilung Fenster mit Rollladenkästen eingebaut, die Fensteröffnungen in der Fassade vergrößert, die Stuckdecken in zwei Räumen im 1. OG entfernt, mit Instandsetzungsmaßnahmen am Dachtragwerk begonnen. Die Bauarbeiten wurden mündlich eingestellt, eine persönliche Zustellung des Bescheids an den Bauherren musste am 28. September erfolgen. Diese wurde im Rahmen der Verhältnismäßigkeit nur für das Vordergebäude verhängt, da im übrigen Anwesen keine Verstöße gegen die Genehmigung begangen wurden.
Doch der Eigentümer zerstört munter weiter
Mittlerweile sind weitere Fensteröffnungen in der nördlichen, eingerüsteten Giebelwand im Bereich des Dachgeschosses und des Spitzbodens herausgebrochen, andere erweitert worden. Deutlich ist das zu erkennen, wenn man den Zustand des Giebels noch vom September vergleicht (siehe hier). Das ist ein dreistes Vorgehen, dem das Bauamt einen Riegel vorschiebt: Nun wurde der Bau auch bezüglich des restlichen Gebäudes eingestellt (Rückgebäude) und ein Zwangsgeld wegen des Verstoßes gegen die Baueinstellungsanordnung fällig. Des weiteren wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Eine Anordnung zum Rückbau wäre zudem durchaus denkbar. Der Bauherr erhob mittlerweile Anklage gegen die Einstellung. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege unter der Gebietsreferentin Dr. Faber erarbeitet derzeit eine fachliche Stellungnahme zu den festgestellten Verstößen.
Die konsequente Verfolgung der Verstöße ist wichtig – alles andere hätte weit reichende Folgen fürs Welterbe und sein Bauamt. So auch die Einschätzung von Michael Bosch (BR).
Tja, da lässt sich doch gut sehen, wie die Moral verfällt. Welchen Schaden die Sparkasse anrichtet, wenn sie Baurecht missachtet. WElchen Schaden Oberbürgermeister, Bausenat und Bauverwaltung anrichten, wenn sie der Sparkasse alles durchgehen lassen.
Da glaubt dann Herr Jedermann, das Baurecht würde für ihn auch nicht gelten. Die Sparkasse will ein ganzes Stadtquartier abreißen, um Kohle zu machen und die Stadtspitze findets gut. Warum soll dann Herr Jedermann nicht ein paar kleine Fenster vergrößern, um Kohle zu machen? Die Sparkasse will Stuckdecken abreißen, und alle findens gut. Herr Jedermann entfernt ne Stuckdecke und die Baupolizei rückt an???
Mein Vorschlag: macht doch aus BAmberg endlich eine baurechtsfreie Zone. Und eine Zone ohne Denkmäler. Für alle. Nicht nur für die Privilegierten aus dem OB-Filz. Wäre doch viel einfacher, wären endlich alle gleich behandelt.
wieso regt ihr euch über so ein total unwichtiges gebäude auf?
haben wir tatsächlich schon zuviele wohnungen als dass wir uns leisten können, jede stinknormale fassade zu nem museum zu machen? woanders wird doch der schutz auch mit füssen getreten (oder mit bussen überrollt?)
gibts hier nur noch steinreiche spießer die sich so nen wohnungsluxus leisten können „dürfen“? dies gilt ganz besonders für die scheinheilige möchte-gern-elite in politik und verwaltung samt stadtrat
stellt lieber die dubiose baugenehmigung der sparkasse an den pranger! oder die anderen schäbigen tricks, mit denen baurecht unterschiedlich beurteilt wird (citybeach). die stadt schert sich nen scheissdreck um wohnraum! wohl weil sie damit ihre marode stadtbau sanieren will? oder um was geht es denn in dieser verlogenen stadt?
bei der sparkasse haben wahrscheinlich die leute abgestimmt, die selber kredite oder konten und anlagen bei denen haben. liegt da nicht eine fürchterliche – und illegale – befangenheit vor? wie soll man erklären dass dieser laden sich nen illegalen schicki-micki palast hinstellt und gleichzeitig den normalen bürger radikal mit zinswucher betrügt? eine seltsam verlogene gesellschaft ist das schon, die sich hier bewegt.
wenn der OB öffentlich behauptet, dass hier und gar bei der spk alles richtig gemacht wurde, dann wohl nur, weil er von der spk abhängig ist? wo soll denn die kohle und der champagner bei der eröffnung von glaspalasten herkommen? da werden sich wieder ganze heerscharen von schleimern tummeln (oder die gierigen vermieter?)
schon komisch, dass man hier bei so einem „komplexen gebäude“ jeden § kennt und bei glaspalästen von geldgebern wird altes unrecht durch neues unrecht gedeckt! der blick in den hain wird kaputt sein für ein dekadentes vorzeigeobjekt.
ein schelm wer wahrheiten entdeckt
schön wenn man jemanden aufhängen kann, der wohnungen bauen will.
sehr sehr dubiose doppelmoral in einer nur noch selten sozialen oder christlichen stadt