Ausstellung verlängert bis 31. Mai 2014: „Blickpunkte – 60 Jahre Fotografie Werner Kohn“

Stadtarchiv
Werner Kohn in seiner Ausstellung im Stadtarchiv

Werner Kohn in seiner Ausstellung im Stadtarchiv

Stadtarchiv Bamberg widmet dem Bamberger Kultfotografen eine umfangreiche Ausstellung

Wegen der großen Nachfrage verlängert das Stadtarchiv Bamberg die Ausstellung „Blickpunkte – 60 Jahre Fotografie Werner Kohn“ bis 31. Mai 2014. Seit mehr als 60 Jahren ist Werner Kohn mit der Kamera auf der Suche nach Motiven. Das Stadtarchiv Bamberg widmet dem Bamberger Kultfotografen nun mit „Blickpunkte – 60 Jahre Fotografie Werner Kohn“, eine umfangreiche Ausstellung, die den Blickwinkel Kohns auf Personen, Ereignisse und Orte in Bamberg und darüber hinaus dokumentiert: 60 Bilder aus 60 Jahren, beginnend im Jahr 1953. Zugleich wird damit auch ein Einblick in den bereits im Stadtarchiv verwahrten, umfangreichen zeitgenössischen Fotografien-Bestand Kohns gegeben. Das Stadtarchiv Bamberg hat in den letzten Jahren mehrere Sammlungen Bamberger Fotografen übernommen. Stadtarchivleiter Horst Gehringer lobte die Ausstellung als „faszinierende Schau des Zeitkolorits und der Alltagskultur“.

Die Ausstellung ist Mo-Mi 8-16, Do 8-20 Uhr, Fr 8-14.30 geöffnet.

Kohns künstlerische Hauptthemen sind Menschen, Musik (v.a. Jazz), Verkehrszeichen und experimentelle Photographie. Photographie ist für Kohn, wie er einmal sagte „ein künstlerisch-dokumentarisches Ausdrucksmittel, ein dialektischer Prozess, bei dem man seine eigene Handschrift entwickelt.“

Die Bilder in der Bamberger Schau bieten einen faszinierenden Blick auf Bamberg und seine Menschen. Maxplatz, Boteroausstellung, Demonstrationen, Feiern und Alltagsszenen, verborgene Winkel und Augenfälliges sind im Stadtarchiv zu finden.

Der 1940 in Bamberg geborene Werner Kohn entwickelte bereits als Kind ein lebhaftes Interesse an Fotografie. Von 1958 bis 1961 absolvierte er eine Fotografenlehre in seiner Heimatstadt, um danach erste Berufserfahrungen bei der Presseagentur Keystone in München zu sammeln. 1966/67 besuchte er die Folkwang-Schule in Essen, wo er bei Otto Steinert studierte. Seit 1968 arbeitet er freiberuflich, reist im Auftrag verschiedenster Agenturen durch die Welt, gibt Bildbände (unter anderem Streetlife oder Neukölln, Wedding, Bamberg) heraus und veröffentlicht in Büchern und Zeitschriften.

Kohns überbordendes Werk umfasst Reihen wie Künstler-Porträts und Städtebilder, Arbeiterwelten und Verkehrszeichen, Markttreiben und Stillleben. Den thematischen Schwerpunkt des Künstlers, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie ist, bildet dabei die ökologische, politische und vor allem soziale Kritik; seine Fotos hinterfragen Zustand und Zeitgeist der post-industriellen Gesellschaft. Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland sicherten ihm einen überregionalen Bekanntheitsgrad (ca. 500 Ausstellungen in über 50 Ländern). Sein Fotoprojekt „Verkehrszeichen“ wurde ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Im Deutschen Historischen Museum DHM befindet sich ein Konvolut mit Fotos aus der Studentenbewegung 1968 (APO-Nachlass).