Konzert mit dem Lombardini-Trio

Letzte Veranstaltung mit den isländischen Stipendiaten in der Villa Concordia, Saal der Villa Concordia in Bamberg am Dienstag, 13. März 2012, 19 Uhr

Lombardini Trio

Das Lombardini-Trio – bestehend aus Violine, Viola und Cello (Eva Dörnenburg Hartmut Frank und Julia Polziehn) – bringt am kommenden Dienstag um 19 Uhr in im Saal der Villa Concordia in Bamberg Werke zeitgenössischer Komponisten zu Gehör, darunter Uraufführungen des Isländers Atli Heimir Sveinsson und von Johannes X. Schachtner. Beide sind bzw. waren Stipendiaten des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia.

Der jährliche Wechsel von zwölf Preisträgern des vom Freistaat Bayern verliehenen Aufenthaltsstipendiums in Bamberg steht direkt bevor. Das Konzert ist die letzte Veranstaltung mit Künstlern aus Island und Deutschland in der Villa Concordia selbst. Die erste Vorstellungsrunde mit Gästen aus der Schweiz findet am Mittwoch, 09. Mai 2012 um 19 Uhr am selben Ort statt.

JOHANNES X. SCHACHTNER (*1985), Komponist

studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München, wo er heute als Komponist und Dirigent lebt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Werke für Soloinstrumente, Kammer-, Vokal- und Orchestermusik sowie Werke für das Musiktheater, die u.a. von der Bayerischen Staatsoper (Opernfestspiele 2007) und den Bamberger Symphonikern in Auftrag gegeben wurden. International renommierte Solisten wie Silke Avenhaus, Julia Fischer, Sebastian Klinger und Peter Schöne oder der Dirigent Michael Sanderling führten seine Werke auf. Als Dirigent arbeitete Schachtner u.a. mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern, dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt und den Münchner Symphonikern. 2007 gab er sein Operndebüt mit Rossinis „Il turco in Italia“, es folgten weitere Opernproduktionen, darunter zahlreiche Uraufführungen. Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Dirigent ist er auch als Dozent und künstlerischer Leiter tätig. Für sein Schaffen wurde Johannes X. Schachtner mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. So erhielt er 2009 ein Stipendium des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg und im Jahr darauf war er Stipendiat an der Cité des Arts in Paris. Ebenfalls 2010 war er für den GEMA-Musikautorenpreis als Nachwuchskünstler nominiert. 2011 war er Gast des Visby International Centre for Composers in Schweden und Artist in Residence der Philharmonie Bad Reichenhall.

ATLI HEIMIR SVEINSSON (*1938), Komponist

Am Reykjavík College of Music begann Sveinsson bei Rögnvaldur Sigurjónsson ein Klavierstudium, das er 1957 mit einem Diplom abschloss und durch Studien an der Hochschule für Musik in Köln ergänzte. Sveinsson studierte weiterhin Komposition bei Günter Raphael und Rudolf Petzold, Instrumentationslehre bei Bernd Alois Zimmermann, Dirigieren bei Wolfgang von der Nahmer, Klavier bei Hermann Pillney und Hans Otto Schmidt und erwarb 1963 außerdem ein Diplom in Komposition und Musiktheorie und nahm 1964 bis 1965 an den „Kölner Kursen für Neue Musik“ bei Karlheinz Stockhausen teil. Privatunterricht erhielt er bei Gottfried Michael Koenig in Bilthoven in elektronischer Musik. 1961 bis 1963 besuchte Sveinsson die Sommerkurse in Darmstadt, wo er auf Europas musikalische Avantgarde traf, darunter Oliver Messiaen, Pierre Boulez, Györgi Ligety und Bruno Maderna. 1976 erhielt Sveinsson den Musikpreis des Nordischen Rats, wodurch ihm der internationale Durchbruch gelang.

Neben seiner künstlerischen Beschäftigung war Sveinsson unter anderem als Dozent und Gastprofessor an zahlreichen europäischen Universitäten tätig, arbeitete als freiberuflicher Produzent des Isländischen Rundfunks, stand dem Isländischen Komponistenverband als Präsident vor, ist Mitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie und organisierte zahlreiche Musikfestivals. Maßgeblich durch seine Organisation des Festivals und der Generalversammlung der IGNM, der Internationalen Gesellschaft für Zeitgenössische Musik, 1973 in Island, wurde das isländische Musikschaffen und –leben international wahrgenommen. 1980 gründete Sveinsson die „Dunklen Musiktage“, die ein Forum für zeitgenössische Musik bieten und jährlich in Stockholm stattfinden. Als Komponist ist Sveinsson ein expressiver, bisweilen provozierender Experimentator. Wichtige Elemente, die in Sveinssons Werken häufig wiederkehren, sind das Erzählerische, die Hervorhebung nichteuropäischer, vor allem japanischer Elemente und die Berücksichtigung musikalischer Genres wie Jazz und Rock.

Seit April 2011 lebt und arbeitet Atli Heimir Sveinsson für ein Jahr als Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.

Mehr Informationen im Netz: www.lombardini-trio.de und www.villa-concordia.de