Wohnungsbau genehmigen statt neue Hotels / Grüne wollen Hotelbettenbedarf auf den Prüfstand stellen – Zahlen über zehn Jahre alt

GAL Bamberg – Stadtratsfraktion

Wie viele Hotels braucht Bamberg eigentlich noch? Das fragt die GAL-Stadtratsfraktion in ihrem jüngsten Antrag. Ralf Dischinger und Ursula Sowa wollen, dass die Zahlen zum Hotelbettenbedarf aktualisiert werden. Die stammen nämlich aus einem Gutachten von 2008, das noch einen Zuwachs bei den gewerblichen Hotelbetten von 2.600 auf 3.200 im Jahr 2013 für notwendig hielt.

Das wurde wohl längst umgesetzt und die für Bamberg verträgliche Menge an Tourismusangeboten ist ausreichend gedeckt, vermuten Dischinger und Sowa. Dass auf Bambergs knappem Raum dennoch immer wieder Neubauten für Hotels genehmigt werden, wollen sie deshalb auf den Prüfstand stellen.

Auch GAL-Vorstandsmitglied Christian Hader stellt fest, dass sich in den letzten zehn Jahren einiges getan hat: „Die Stadt platzt heute aus allen Nähten, Bambergs Bevölkerung wächst, die Mieten und Preise steigen, und Wohnungssuchende finden immer weniger bezahlbaren Wohnraum.“

Diese Herausforderung ist nach Meinung der Grünen viel dringlicher: „Wohnraum ist ein existenzielles Bedürfnis und deshalb höher zu bewerten als vorübergehende Übernachtungsmöglichkeiten, auch wenn sich Bauinvestoren vielleicht mehr Rendite von Hotels versprechen.“ Die Stadt als planende und genehmigende Behörde müsse hier steuernd eingreifen und bei Neubaugenehmigungen vor allem im Blick haben, dass die Menschen mit guten und bezahlbaren Wohnungen versorgt werden.

2 Gedanken zu „Wohnungsbau genehmigen statt neue Hotels / Grüne wollen Hotelbettenbedarf auf den Prüfstand stellen – Zahlen über zehn Jahre alt

  1. @ Guenther Schwemmer:

    Stimmt ! Der Deutschlandfunk berichtete bereits am 12.07.18 über die Problematik, ebenso der Bayerische Rundfunk am 17.01.19 in der Sendung „quer“. Beides im Internet abrufbar. Sehr interessant für Mieter und Vermieter.

  2. Und wenn die Wohnungen zu niedrigen sozialverträglichen Preisen vermietet werden, kriegen Mieter und Vermieter Schwierigkeiten mit dem Finanzamt nach Münchener Vorbild.

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