OBERFRANKEN. Mit Beginn der Weihnachtszeit öffnen auch die prächtig geschmückten Weihnachtsmärkte. Viele Menschen freuen sich schon darauf, durch die zahlreichen Marktstände zu bummeln. Leider ziehen Menschenmengen Taschendiebe besonders an. Sie nutzen das unübersichtliche Gedränge zwischen den Marktständen, um unbemerkt bei losen Wertsachen zugreifen zu können. Die Oberfränkische Polizei gibt deshalb Tipps, um den Langfingern die Diebestour zu erschweren.
Taschendiebe suchen ganz gezielt die Enge auf den Märkten. Während einer das Opfer ablenkt, stiehlt der Zweite die Beute und ein Dritter nimmt das Diebesgut an sich und verschwindet damit im Gedränge. Innerhalb weniger Sekunden sind auf diese Art Brieftasche, Handy oder Kreditkarten verschwunden. Die Diebe sind meist nur schwer ausfindig zu machen, wenn sie nicht gerade auf frischer Tat ertappt werden. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich beträgt knapp zwölf Prozent. Da die Opfer den Verlust häufig erst später bemerken, können sie auch keinen Täter beschreiben, was die polizeiliche Ermittlungsarbeit deutlich erschwert.
Beliebt ist auch der Drängel-Trick: Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi griffbereit anbietet. Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich versehentlich mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.
Manchmal lassen sich Taschendiebe schon am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute wie Hand- oder Umhängetaschen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2017 in Oberfranken insgesamt 231 Taschendiebstähle angezeigt. Dabei entstand ein Schaden von 64.669 Euro.
Damit Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt Ihnen Ihre Oberfränkische Polizei folgende Tipps:
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
- Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder „in die Zange“ genommen werden.
- Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist und Ihnen Ihre Zahlungskarte entwendet wurde, lassen Sie diese sofort mit dem Sperrnotruf 116 116 sperren. Wenn sich Ihre Bank diesem Notruf nicht angeschlossen hat, wenden Sie sich direkt an Ihr Kreditinstitut.
- Damit Ihre Debitkarte auch für das elektronische Lastschriftverfahren gesperrt werden kann, für das Sie lediglich eine Unterschrift brauchen, müssen Sie den Verlust bei der Polizei melden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.
Wie Sie sich vor Taschendieben schützen können, zeigen auch die Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention. Sie sind auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer“ mit Piktogrammen und allen wichtigen Telefonnummern kurz zusammengefasst
Die Klappkarte ist im Internet abrufbar unter: http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/23.html