Petra Schwarz
Zwei KünstlerInnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, stellen bis zum 10. Juni ihre Arbeiten aus. Da ist zum einen Kristin Finsterbusch aus Würzburg, die mit Farbstiftzeichnungen, Lithografien und Fotografie zu begeistern weiß. Zum anderen ziehen Skulpturen aus Holz oder Stein die Blicke auf sich, Druckgrafiken in kraftvoller Manier ergänzen die Arbeiten von Roger Bischoff aus Dettelbach. An diesem schönen Abend des 20. April fanden sich viele Kunstinteressierte und Freunde ein. Zu den Bambergern gesellten sich Würzburger und Dettebacher, neue Gesichter waren zu sehen, eine gute Kombination. Der Galerist hielt eine kurze Ansprache, dann übernahm ich das Wort und befragte die Künstler zu ihren Werken und ihren Geschichten. Kurzweilige Antworten gaben Einblick in die Schaffensweise und gaben der Ausstellung den gewünschten ungezwungenen Rahmen.
Die in der Nähe von Dresden aufgewachsene Kristin Finsterbusch studierte an der Hochschule in Braunschweig und war Meisterschülerin von Professor Malte Sartorius. Heute lebt sie in Würzburg und leitet seit 2015 das Künstlerhaus und die Druckwerkstatt. Ihre Arbeiten sind federleicht und luftig. Im ersten Moment denkt man an Aquarelle sieht man die Farbstiftzeichnungen an. Hauchfeine Verläufe finden sich hier in den Libellenflügeln oder Käferbeinen, denn diese fast unscheinbaren Details faszinieren den „Waldmenschen“ Finsterbusch (so bezeichnet sie sich selbst). Man muss nahe heran, an „small planet“ und „famous insectum“, um diese Feinheiten zu entdecken. Jeder Blick gibt eine neue Linie frei. Ein wunderbares Abenteuer.
Roger Bischoff hat sich als junger Mann mit dem „Bacherlor of Science“ in der Tasche von New Jersey aus auf den Weg gemacht, um die Welt zu sehen und seine tatsächliche Bestimmung zu finden. Er reiste zwischen den 70er- bis 90er-Jahren quer durch die ganze Welt und arbeitete mit wegweisenden Künstlern, wie Mosche Gat, Juan Motull und Robert Angeloch.
Seine Holz- und Steinskulpturen sind kraftvoll und verspielt gleichermaßen. Oft bietet sich ein Durchblick, mehrmals stehen Würfel aneinander oder übereinander. Immer sind sie aus einem Stück gemacht, was zur Verblüffung führt. Die Auswahl der Drucke in dieser Ausstellung zeigt ein Spektrum von 2006 bis heute und ist herrlich komplex und vielschichtig. Das zeigt sich an einer Stirnwand der Galerie von Dominik Hofstätter – die Präsentation ist hervorragend.