Mitteilung der Stadt Bamberg
Der Bamberger Fotograf Werner Kohn, 1998 E.T.A.-Hoffmann-Preis-Träger der Stadt Bamberg, hat Bürgermeister Dr. Christian Lange sein neues Buch überreicht. „Menschen in Afghanistan 1968“ heißt der 184-seitige Bildband, der im Erich-Weiß-Verlag erschienen ist.
Werner Kohn, 1940 in Bamberg geboren, reiste 1968, wie das zu dieser Zeit häufiger vorkam, ohne festen Zeit- und Reiseplan in den Orient. Seine Route führte ihn aus der Türkei und dem Iran kommend nach Herat, Kandahar, Ghazni, Kabul und Mazar-i Scharif. Nach drei Monaten Afghanistan ging es weiter nach Pakistan. Immer im Gepäck dabei: seine Rolleiflex 4×4, mit der er Menschen und deren Leben im öffentlichen Raum auf Diafilm festhielt. „Ich wollte damals ein Leben zeigen, das von Gelassenheit und Frieden geprägt war“. Elf Jahre später, 1979 begann die Zerstörung des Landes durch Jahrzehnte andauernde Kriege.
Eingeleitet werden die Fotografien von einem Vorwort des renommierten Orientalisten Prof. Dr. Bert G. Fragner, der zuletzt am Lehrstuhl für Iranistik in Bamberg tätig war. Darin schreibt er: „Wir nähern uns heute vor den Bildern Werner Kohns nicht zerstörten Bauten, verlorenem Brauchtum oder (…) der legendären afghanischen Landschaft. (…) Vielmehr nähern wir uns afghanischen Menschen an (…), damals nicht wissend und nicht ahnen könnend, dass seine Bilder in vielen Fällen zu Zeugen der Vernichtung geworden sind.“
„Werner Kohn ist ein begnadeter Fotograf, dem wir eine Vielzahl von Zeitdokumenten verdanken – aus Bamberg, aus der Region und aus aller Welt“, würdigte Bürgermeister Lange die Arbeit Kohns. Er erinnerte bei der Übergabe des Bildbands auch an die vielbeachtete Ausstellung „Blickpunkte – 60 Jahre Fotografie Werner Kohn“, die das Stadtarchiv Bamberg 2014 gezeigt hatte.