ZAPFENDORF, LKR. BAMBERG. Nach dem brutalen Tötungsdelikt an einem jungen syrischen Asylbewerber am vergangenen Freitag, konnten Kripobeamte in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft aufgrund ihrer intensiven Ermittlungen nun zwei tatverdächtige Landsmänner des Opfers festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg befinden sich die beiden Beschuldigten inzwischen in Untersuchungshaft.
Am Freitagnachmittag entdeckte ein Angestellter die Leiche des wenig später identifizierten, 26 Jahre alten Mannes, in einem Zimmer in der Asylbewerberunterkunft im Ortsteil Unterleiterbach, und rief die Polizei. Sogleich nahmen mehrere Beamte der Fachkommissariate der Kriminalpolizei Bamberg und ein Staatsanwalt am Tatort die Ermittlungen auf, da sie aufgrund der Auffindesituation und der Verletzungen des Mannes von einem Gewaltverbrechen ausgehen mussten. Wie sich bei einer späteren Obduktion herausstellte, kam das gefesselte und geknebelte Opfer aufgrund zahlreicher Verletzungen mit einem Messer zu Tode.
Intensive Ermittlungen der SoKo führen schnell zum Erfolg
Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen richtete die Kriminalpolizei eine Sonderkommission mit mehr als 30 Beamten ein. Die SoKo „Schloss“ arbeitete in den folgenden Tagen mit Hochdruck und in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft an der Aufklärung des Tötungsdeliktes. Dabei erhielten die Kripobeamten von mehreren Polizisten verschiedener Dienststellen sowie Personensuchhunden Unterstützung. Am Dienstag konnten Einsatzkräfte bei Suchmaßnahmen insbesondere entlang der Bahnstrecke Bamberg – Lichtenfels auf Höhe Zapfendorf und in einem Bach im Landkreis Bamberg unter anderem die vermutlichen Tatwaffen und persönliche Gegenstände des Opfers sicherstellen.
Im Rahmen der intensiven Ermittlungen, Vernehmungen und Überprüfungen sowie nach ersten Auswertungsergebnissen der großen Anzahl gesicherter Spuren, gerieten schließlich zwei syrische Asylbewerber immer mehr ins Visier der Kriminalbeamten.
Tatverdächtige überführt und in Haft
Am Montag nahmen die Polizisten die 19 und 22 Jahre alten syrischen Staatsangehörigen vorläufig fest. Aufgrund der erdrückenden Ermittlungsergebnisse räumten die Tatverdächtigen gegenüber den Vernehmungsbeamten schließlich ein, ihren Landsmann in der Nacht zum Freitag getötet zu haben. Zu den Hintergründen der Tat gaben sie an, dies getan zu haben, um ihm Geld und Wertgegenstände wegzunehmen und um die Offenbarung eines weiteren Tatplanes zu verhindern. So hatten sie zuvor gemeinschaftlich verabredet, einen anderen Bewohner der Einrichtung zu töten, um ihn auszurauben, was das spätere Opfer mitbekommen haben soll. Zu den weiteren Hintergründen der Tat dauern die Ermittlungen derzeit noch an.
Am Dienstag erfolgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg die Vorführung der beiden Beschuldigten. Gegen die Männer erging Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes und wegen der Verabredung zu einem Verbrechen zum Nachteil eines weiteren Asylbewerbers. Inzwischen befinden sie sich in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.