Bamberger wollen Konversion mitgestalten

Mitteilung der GAL
Umrandet: Die Konversionsfläche der Warner Barracks östlich und der Lagarde-Kaserne westlich des Berliner Rings, auf dem Stadtgebiet Bamberg. Rosa: Ankunfts- und Rückführungseinrichtung ARE II (geplante Endausbaustufe), blau: geplante Polizeiakademie der Bundespolizei.

Umrandet: Die Konversionsfläche der Warner Barracks östlich und der Lagarde-Kaserne westlich des Berliner Rings, auf dem Stadtgebiet Bamberg. Rosa: Ankunfts- und Rückführungseinrichtung ARE II (geplante Endausbaustufe), blau: geplante Polizeiakademie der Bundespolizei.

„Ein Stadtteil für ALLE!“ lautet ein von der GAL initiierter Bürger-Appell an Berlin und München, der mehr Platz für Bamberger Zukunftsvisionen fordert.

Mit einem Appell sollen sich die Bamberger Bürger*innen an die obersten politisch Verantwortlichen für die Konversion richten und ihren Gestaltungswillen für das Konversionsgelände manifestieren. Diese Initiative in Form einer Online-Petition und mit Unterschriftenlisten hat nun die Grün-Alternative Liste GAL auf den Weg gebracht.

Der Appell richtet sich an Bundesinnenminister Lothar de Maizière, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, und er lautet: „Lassen Sie Bamberg die Chance, auf dem Konversionsgelände einen neuen Stadtteil für ALLE zu gestalten!“

In der Begründung wird vor allem auf den zunehmenden Platzhunger der Akademie der Bundespolizei Bezug genommen, die mittlerweile „mindestens zwei Drittel der bebauten Fläche“ von Warner Barracks und Lagarde-Kaserne einnehme. Auch das abgesperrte Gebiet der Ankunfts- und Rückführungseinrichtung für Balkanflüchtlinge ARE II, „in dem geplant 4500 Menschen auf engstem Raum ihre Perspektivlosigkeit aussitzen müssen“, wird kritisiert.

Dabei ist es den Initiator*innen wichtig, dass sie sich nicht generell gegen die Pläne der Bundespolizei und auch nicht gegen eine Flüchtlingsunterbringung aussprechen. „Aber die Schule sollte ein erträgliches räumliches Ausmaß haben“, so die verantwortlich zeichnende Online-Petentin Ursula Sowa, „und Flüchtlinge sollten respektvoll und im Sinne einer Willkommenskultur untergebracht werden.“ Auf dem Konversionsgelände solle zudem Platz für die Zukunftsvisionen einer urbanen Stadtentwicklung sein, in die auch Flüchtlinge und Polizeischüler*innen integriert werden könnten.

„Ein Stadtteil für ALLE! Konversion gestalten statt ausgrenzen“ lautet denn auch der Titel des Appells, der folgende wichtige Forderungen aufstellt: Es soll dringend benötigter sozial verträglicher Wohnraum entstehen, die Bürger*innen sollen einen neuen Stadtteil mitgestalten können, mit lebendigen sozialen Zentren und einem vielfältigen Gesicht, und dieser Stadtteil soll durchlässig sein und nicht wie schon zu US-Army-Zeiten „eine mit Stacheldraht umzäunte, faktisch unbetretbare Zone“.

Die GAL versteht ihre Initiative explizit nicht als parteipolitische Aktion sondern im Interesse der gesamten Stadt und ruft alle Bürger*innen auf, diese wichtige Botschaft an die Regierungsspitzen in Berlin und München zu unterstützen. Ziel ist es, dass ein deutliches Bürgervotum den Oberbürgermeister, die Stadtverwaltung und den gesamten Stadtrat in ihrem Bemühen stärkt, Gestaltungsspielraum auf dem Konversionsgelände zurückzugewinnen. Der Appell kann noch bis 25. April 2016 unterschrieben werden. Online-Petition: http://tinyurl.com/Bamberger-Konversions-Appell. Unterschriftenlisten zum Download auf www.gal.bamberg.de.