DENKMALPFLEGE HEUTE – Vortragsreihe der Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e.V.
Vortrag 3 von Prof. Dr. Gerhard Vinken, Inhaber des Lehrstuhls für Denkmalpflege / Heritage Sciences Otto-Friedrich-Universität Bamberg
15. Oktober 2015, Haas-Säle, 19 Uhr
Prof. Gerhard Vincken erlangte 2008 seine Habilitation an der Universität Bern mit dem Thema „Sonderzone Heimat. Altstadt im modernen Städtebau“. Von 2009 bis 2012 hatte er die Professur für interdisziplinäre Stadtforschung an der TU Darmstadt inne.
Tourismus und Denkmalpflege sind vielfach aufeinander angewiesen und historisch eng verbunden. Das zunehmende Interesse der Reisenden an Kultur und Bildung schafft eine größere Akzeptanz für Denkmale und für alte Städte.
Nicht zuletzt ist der Tourismus heute vielerorts, das lässt sich gut an Bamberg zeigen, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das Verhältnis ist indessen nicht spannungsfrei. Die starke Selektion innerhalb des Kulturguts und die Privilegierung des Schönen und „Typischen“, des Bruchlosen und Bildstarken droht, wie das Beispiel Rothenburg ob der Tauber anschaulich macht, das kulturelle Erbe zu verflachen und auszudünnen.
Ein neuer Trend zu historischer Pracht und Vollständigkeit setzt heute Standards, von denen sich die Denkmalpflege nicht immer deutlich genug distanziert.
Der Eintritt ist frei.
Eine erste Kritik: ein rundum nur guter Beitrag (zu Angkor Wat und besser zu Rothenburg o.d.T.), der eben leider aber erst nach 1 Std für ca 5 gefühlte Minuten konkret, aber deutlichst kritisch, auf Bamberg zu sprechen kam. Leider lag die Würze damit nur in der Kürze und das wieder nur aus den bekannten ganz bestimmten Gründen. Sehr erfreulich zu allerletzt der einsame empörte Zwischenruf aus dem Publikum (zu den längst überfälligen neuen Denkansätzen gegen die amtlichen Denkmalpflegen in Bamberg): warum (ist man /bes. Schutzgemeinschaft) immer erst hinterher (schlauer)? Eben erst nach Schröppel Villa, Nürnbergerstr. 2 und Aufsesshöflein? Der denkmalpflegerisch „verniedlichende“ Unsegen des Tourismus wurde gleichwohl klar. Herr Vinken muss nochmal ran. Das nicht nur akustisch deutlicher und in der Aussage verbesserungsfähig konkreter, vor allem aber ausschließlich zu den aecht denkmalverschönernden Zeitläuften hier in Bamberch.