Erzbischof Dr. Ludwig Schick und das Bamberger Streichquartett laden an diesem Mittwoch zu einem Passionskonzert in den Dom. Es wird Joseph Haydns „Sieben Worte“ geben. Und eine Wiederholung in Münsterschwarzach mit Pater Anselm Grün.

Von Musicouskuß

Das Konzert beginnt um 19 Uhr im Kaiserdom. Das Bamberger Streichquartett, das sich gerade auf die Werke Joseph Haydns – das war schon oft zu erleben – vorzüglich versteht, wird „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ geben, eben in der von Haydn selbst 1787 vorgenommenen Fassung für vier Streicher. Die ursprüngliche Version war bereits zwei Jahre zuvor als orchestrale Passionsmusik enstanden, ein Auftragswerk für die Domherren von Cádiz. Haydn erachtete sie als eine der gelungensten seiner Kompositionen insgesamt.

Seinem Biographen Georg August Griesinger berichtete Haydn von der Uraufführung der „Sieben Worte“ dies: „Man überzog an dem bestimmten Tage die Wände, Fenster und Pfeiler der Kirche mit schwarzem Tuche, und nur eine in der Mitte hängende Lampe von großem Umfange erleuchtete das heilige Dunkel. Zu einer bestimmten Stunde wurden alle Thüren verschlossen, und die Musik begann. Nach einem zweckmäßigen Vorspiele bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der sieben Worte aus, und stellte eine Betrachtung darüber an. Sobald sie geendiget war, stieg er von der Kanzel herab, und fiel knieend vor dem Altar nieder. Die Musik füllte diese Pause aus. Der Bischof betrat zum zweyten-, drittenmale u. s. w. die Kanzel, und jedesmal fiel das Orchester nach dem Schlusse der Rede wieder ein. Es war gewiß eine der schwersten Aufgaben, ohne untergelegten Text, aus freyer Phantasie, sieben Adagios auf einander folgen zu lassen, die den Zuhörer nicht ermüden, und in ihm alle Empfindungen wecken sollten, welche im Sinne eines jeden von dem sterbenden Erlöser ausgesprochenen Wortes lagen.“ (Griesinger, Biographische Notizen über Joseph Haydn, Leipzig, 1810; also ein Jahr nach Haydns Tod erschienen).

Den sieben Sonaten voraus geht eine Einleitung, am Schluß steht ein wildes, mit aller Kraft zu spielendes terremoto, ein Erdbeben. Erzbischof Dr. Ludwig Schick spricht Betrachtungen zu den Worten Jesu am Kreuz, es spielt das Bamberger Streichquartett mit Raúl Teo Arias als Primarius, Andreas Lucke an der 2. Violine, Lois Landsverk (Bratsche) und Karlheinz Busch, der seit der Gründung des Quartetts im Jahre 1975 am Violoncello zu hören ist.

Karten zu 8 Euro (ermäßigt 5 Euro) beim bvd Kartenservice in der Langen Straße und an der Abendkasse. Auf dem Domplatz darf kostenlos geparkt werden.

NB: In der Abteikirche Münsterschwarzach wird das Konzert am Montag, den 25. März, um 19.30 Uhr wiederholt. Pater Anselm Grün wird vor den Sonatensätzen meditieren. Die Musik soll, und wird, das Geheimnis dieser Worte erfahrbar machen. Der Eintritt in Münsterschwarzach ist frei.