Advent als Zeit des Erinnerns nutzen

Erzbischof Schick: Täglich 10 Minuten an das Gute und Schöne im Leben denken

Bamberg/Nürnberg. (bbk) Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, den Advent als Zeit der Erinnerung an das Schöne und Gute im Leben zu nutzen. „Im Erinnern wird uns Zukunft zuteil, im Erinnern empfangen wir Orientierung und Kraft, das Leben heute und morgen zu gestalten“, sagte der Erzbischof am Mittwoch beim 75. Jubiläum der Kirche Heilig Kreuz Gebersdorf in Nürnberg.

Bischof Schick gab den Gläubigen einen Tipp, wie dieses Erinnern im Alltag funktioniere, das wie ein Therapeutikum und ein Jungbrunnen wirken könne: „Nehmen Sie sich jeden Tag 10 oder 15 Minuten Zeit, versuchen Sie an nichts anderes zu denken und erinnern Sie sich an schöne Erlebnisse in Ihrem Leben, zum Beispiel aus der Kindheit, an die Krippe und den Weihnachtsbaum, an das Vorlesen oder Erzählen durch Eltern oder Großeltern, an die Erstkommunion, die erste Liebe, die Hochzeit oder die Geburt der Kinder. Wenn Sie eine schöne Erinnerung haben, bleiben Sie einfach dabei und freuen sich daran, bis sie wieder verschwindet.“ Wer sich täglich so erinnere, finde vertieften Zugang zu sich selbst, zu seinem eigenen Leben und zu seinen Mitmenschen, er werde friedlicher und zufriedener. „Und dabei taucht auch Gott und Jesus Christus und die Kirche als das auf, was dem Leben Sinn und Tiefe, Trost und Kraft gibt.“ 10 oder 15 Minuten am Tag mit 1440 Minuten müsste jeder noch so Beschäftigte für sich finden.

Der Erzbischof fügte hinzu: „Durch die Erinnerungsübung heilt uns Jesus. Wenn wir blind sind für das Schöne und Gute, weil wir aus Pessimismus nur das Schlechte in der Welt sehen, macht Jesus uns wieder sehend für die schöne Schöpfung und die vielen guten Menschen. Wenn wir aus Resignation und Enttäuschung lahm sind, hilft Jesus uns auf die Beine für die nächste Wegstrecke.“ Der Erzbischof rief dazu auf, sich auch hinsichtlich der Kirche an das Schöne und Gute zu erinnern, das wir dort in Freud und Leid erfahren haben: „Dann lässt uns das positiv zur Kirche stehen und mit ihr leben.“