Frida
„Immer wieder habe ich von dieser Mahlzeit geträumt, den knackigen, grünen Bohnen, dem salzigen, fetten Lachs und den süßen Kartoffeln mit der geschmolzenen Butter darauf. Meine Grandma hatte immer noch einmal die Wildblumen vom Potato Mountain sehen wollen, und ich wollte noch einmal diese schlichte Mahlzeit erleben, mit meiner Mutter und meiner Schwester an einem Tisch.“
Maggie erzählt. Sie berichtet vom Erwachsenwerden, ohne Mutter und ohne Vater. Der Blick zurück in die Kindheit, als die Familie noch ganz war, erleichtert Entscheidungen. Entscheidungen, die sie allein treffen muss, nachdem der Vater beim Holzfällen starb und die Mutter ihrer Wege gehen muss. Lager bauen, Schutz suchen, Nahrung finden. Auf die Instinkte vertrauen – das hat sie von ihrem Vater gelernt bei Wanderungen durch den Wald und beim Unterschlupf bauen. Dieses Urvertrauen stützt sie bei der Erkenntnis, dass ihre Mutter nicht wieder kommen wird. Und dass sie das Leben gemeinsam mit ihrer Schwester zuwege bringen wird. Vorsorge und Fürsorge haben die Eltern getroffen.
Francis Greenslade gelingt mit „Der Duft des Regens“ ein beeindruckendes Erstlingswerk mit grandiosen Schilderungen der kanadischen Wildnis und ihrer Bewohner. Bei zahlreichen Lesern dürfte dieses sorgfältig verlegte Buch einen besonderen Platz im Regal finden. Da haben selbst Zweigmädchen ihren Platz und schaffen es sogar auf den Umschlag. Einen besonderen Beitrag dürfte dabei die einfühlsame Übersetzung von Claudia Feldmann leisten. Glückwunsch an den mare-Verlag!
Greenslade, Frances
Der Duft des Regens
Übersetzt von Feldmann, Claudia
Mare Verlag
ISBN 978-3-86648-176-3
19,90 Euro
ca. 368 S.
Hardcover