IHK Oberfranken
In einem Brief an Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer fordert Heribert Trunk, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth, die Fertigstellung der „Thüringer Strombrücke“, die Energie aus dem Norden nach Bayern und vor allem Oberfranken bringen soll. Er spricht dabei die besonderen Anforderungen Oberfrankens an, das die zweithöchste Industriedichte Europas aufweist und wo auch viele Marktführer energieintensiver Branchen zu Hause sind. Damit das so bleibt, ist Oberfranken auf eine hohe Versorgungssicherheit auch nach der Energiewende angewiesen. Ab 2015 werden in Deutschland die Kernkraftwerke schrittweise abgeschaltet, darunter auch Grafenrheinfeld, das für die Energieversorgung Oberfrankens von zentraler Bedeutung ist. Auch das Gaskraftwerk Franken in Nürnberg ist von einer Schließung bedroht. Die oberfränkische Wirtschaft sei in großer Sorge, dass Bayern es nicht schaffen werde, diese Lücke kurzfristig in Eigenregie zu schließen.
Industriestandort Oberfranken gefährdet
So wünschenswert eine „bayerische Lösung“ mit autarker Stromversorgung langfristig sei, sie werde kurzfristig nicht umzusetzen sein, prognostiziert der IHK-Präsident. Deshalb hofft die heimische Wirtschaft darauf, dass sich die Bayerische Staatsregierung mit Ministerpräsident Horst Seehofer an der Spitze dafür einsetzt, die „Thüringer Strombrücke“ zeitnah fertig zu stellen. „Der Industriestandort Oberfranken ist gefährdet, ohne die Thüringer Strombrücke droht ein Desaster“, so Trunk.
Er fordert die Staatsregierung dazu auf, Planungssicherheit für die Unternehmen durch ein stimmiges Konzept zur Energiewende bei maximaler Versorgungssicherheit zu schaffen. Ein solcher auf Bundes- und Landesebene abgestimmter Masterplan muss entsprechende Zielvorgaben und Ausbaupläne umfassen. Regelmäßige Fortschrittsberichte auf der Basis dieses Masterplans könnten dabei für Politik, Wirtschaft und Verbrauchern ein Mindestmaß an Planungssicherheit schaffen.