Verzicht auf Mauern! – Bahn präsentiert Lösung

Eine Satire von Herrnlebens Figurenkabarett

Seit Monaten kochen bei kaum einem Thema die Gemüter derart über wie bei den umstrittenen Lärmschutzmauern der Bahn. Im Schnitt rund sieben Meter hoch sollten sie schon bald eine Schneise durch Bamberg ziehen, wie sie sich einstige DDR-Funktionäre zwischen Ost- und Westberlin gewünscht hätten. Doch nach massiven Protesten der Bürgerschaft, der Politik und verschiedenster Interessensverbände scheint eine Lösung in Sicht. Zumindest präsentierten die Sprecher der Bahn heute eine Lärmschutzlösung, bei der sie selbst nicht auf die Züge, die Bürger auch nicht auf ihre verdiente Ruhe verzichten müssten.

Wenn die für beide Seiten beste Lösung dann auch noch die kostengünstigste ist, worauf soll man noch warten? Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn, als sie heute morgen überraschend eine Lösung im Mauerstreit präsentierten. Demnach soll jeder Bamberger Bürger kostenlos und lebenslang Gehörschutzstöpsel erhalten. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 80 Jahren und der Benutzung von wiederverwendbaren Stöpseln aus Schaumstoff kämen auf die Bahn damit Kosten von 5 Euro pro Jahr und betroffenem Bürger zu. Damit schlägt diese Lösung im Vergleich völlig problemlos die Alternativlösung “Tunnel”, denn mit dessen Kosten könnten 450 Jahre lang Ohrenstöpsel für alle Bamberger Bürger bezahlt werden. Und noch weitere Vorteile brächte diese Lösung, so die Bahn in ihrer Pressekonferenz weiter. Der innerstädtische Lärm, verursacht durch Touristen, Events des Stadtmarketings und Radio Bamberg wäre damit für viele Bewohner viel erträglicher, so dass seitens der Bahn geprüft wird, inwiefern sich die Stadt Bamberg in die Finanzierung einbinden lassen muss.

2 Gedanken zu „Verzicht auf Mauern! – Bahn präsentiert Lösung

  1. Endlich mal ein kreativer Vorschlag, der für alle Seiten das Beste aus der Situation herausholt. Hätte ich der Bahn überhaupt nicht zugetraut!

Kommentare sind geschlossen.