Wie das Wetter – „heiter bis wolkig“ –, so auch das am Pfingstwochenende auf der LGS Gebotene.
Am Sonntag wurden die Besucher von fränkischen Kabarettisten bzw. Comedians bespaßt. Heidi Friedrich, Oliver Tissot, Bernd Händel, die Anonymen Improniker, Mia Pittroff und der Äldä Schdeidsmän des Bamberger Humors, Mäc Härder himself, zogen vor einem bunt zusammengesetzten Publikum, das sich den teils deftigen, teils hintergründigen Pointen der Wort-, Gestik- und Mimikakrobaten mit Vergnügen ergab, alle Register. Drei Auftritte konnten wir miterleben.
Bei den Impronikern darf stets das Publikum die Themen bestimmen; binnen fünf Sekunden stellt sich die Improvisations-Truppe auf die jeweiligen Vorgaben ein und gestaltet quasi aus dem Nichts heraus eine Eifersuchtstragödie in der Sauna oder ein Singspiel über ein hoffnungvolles Startup-Unternehmen. Die größte Heiterkeit bereitete wohl die Simultanübersetzung einer spontan entwickelten Rede ins Taubstumme.
Mia Pittroff hatte sich für ihren Auftritt auf der Bühne an der Inselspitze schwer in Schale geworfen. Dann bot die oberfränkische Kabarettistin ein perfektes Kontrasterlebnis, indem sie ihrer Bühnenfigur, die a wengla grobmaschig gestrickt war, gleichwohl feine und abgründige Pointen in den Mund legte. Sie verabschiedete sich mit einem großartigen Chanson in der Tradition klassischer Kabarett-Diseusen.
Mäc Härder nahm sein großes Publikum, dessen mehrheitlich reiferes Alter viele Zielscheiben bot, auf der Bayernhafen-Bühne unter komödiantisches Dauerfeuer. Die mit Blumensträußen getanzte Show-Einlage am Ende zur Musik von YMCA lud die anwesenden Männer ein, ihre weiblichen Seiten zu kultivieren, nachdem man sich schon einmal auf das LGS-Gelände hatte schleppen lassen.
Soviel zum ,Licht’.
Den ,Schatten’ erlebten wir am heutigen Pfingstmontag, wobei es nicht am Wetter lag. Die im Internet angekündigte Orchideen-Ausstellung hatte uns aufs Gelände gelockt: „Lassen Sie sich begeistern von der enormen Vielfalt der Orchideen! Ausgestellt werden winterharte Gartenorchideen aus Europa und Nord-Amerika sowie tropische Orchideen aus Süd-Amerika, Süd-Ost-Asien, Australien und Afrika. Entdecken Sie botanische Raritäten wie die kleinste Orchidee der Welt sowie fast 2 m große Riesen. Ein Blütenmeer an neuesten Züchtungen von Phalaenopsis und Hybriden wartet auf Sie […]“
Die große Ernüchterung fand dann vor Ort statt, zwei kleine (von umso mehr Publikum umlagerte) Präsentationstische und eine große Schautafel mit mäßig gelungenen Fotos einheimischer Orchideen waren schon alles, wenn man einige Deko-Rispen in der großen Halle am Eingang nicht mitzählt. Diese sogenannte Orchideen-Schau dürfte nicht als Event ausgelobt werden. Hier hat man es im Gegenteil versäumt, über eine faszinierende Pflanzenart und den richtigen Umgang mit ihr in Haus, Garten und freier Natur zu informieren.
Liebe(r) t.f.,
Am Pfingstwochenende fand keine OrchideenSCHAU statt – „Schauen“ gibt es nur in den Blumenhallen.
Vielmehr gab es einen wöchentlich-wechselnden Beitrag zu Orchideen auf dem Standgelände des Landwirtschaftsministeriums.
Vor Ort (vgl. Foto v. Viola Ecker) war ein nettes Team der Orchideengärtnerei Kopf, die winterharte und exotische Orchideen zeigte, anzutreffen. Zu den winterharten Orchideen wurden passende Moorbeetpflanzen (winterharte Kannenpflanzen, Sonnentau usw.) vorgestellt. Ich wurde bei allen meinen Fragen zur Orchideenpflege (drinnen und draußen!), von den anwesenden Spezialisten, gut beraten.
Die Schautafel zu heimischen Orchideen wurde laut Standpersonal vom Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHO), die ehrenamtlich wilde Orchideenbestände kartieren und Schutzflächen aufkaufen, zur Verfügung gestellt. Für die interessanten Informationen sei dem AHO gedankt.
Für mich einer der bislang schönsten Beiträge!
MfG