Aktionswoche der Ev. Berufsfachschule für Altenpflege beschäftigte sich mit Organspende
Was bedeutet eigentlich „hirntot“ aus medizinischer Sicht? Warum gibt es keine Organspender-bzw. Organpaten-Datei? Ist ein Mensch eigentlich wirklich tot, wenn sein Herz noch schlägt? Eine Woche lang haben sich die Schüler der Ev. Berufsfachschule für Altenpflege der Diakonie Bamberg-Forchheim intensiv mit dem Thema Organspende beschäftigt und Dr. med. Dorothee Grammenos von der Deutschen Stiftung Organtransplantation für eine Podiumsdiskussion gewinnen können.
Gemeinsam mit ihren Lehrern hatten sich die Schüler dem Thema Transplantation genähert. Neben einem Erste Hilfe Kurs beschäftigten sie sich mit dem Immunsystem, Medikamenten, medizinischen, rechtlichen und auch ethischen Aspekten. Begleitet wurden sie dabei nicht nur von ihren Lehrern: neben Dr. Grammenos waren die Rechtsanwälte Axel Altstötter und Karin Motschenbacher Ansprechpartner für rechtliche Fragen, Dr. Martin Weiß-Flache im Bereich Ethik und Dr. Thomas Buder für medizinische Themen. Alle Experten saßen dann auch auf dem Podium und standen den Schülern Rede und Antwort.
„Die Woche hat gezeigt, dass das Thema Organspende oft zu sehr verdrängt wird“, so Dr. Norbert Kern, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Bamberg-Forchheim. Dabei sei es Teil der eigenen Verantwortung und auch ein Aspekt der Menschenwürde, über den Körper selbst zu entscheiden, auch nach dem Tod. Dass das Thema jetzt auch auf politischer Ebene wieder aktuell wird, begrüßt er sehr. Am 22. März hatte der Deutsche Bundestag in erster Lesung den von allen Fraktionen eingebrachten Gesetzesentwurf zur Einführung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz und den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Transplantationsgesetztes beraten.
In der Berufsfachschule ist die Aktionswoche beendet. Mit einem kreativen Workshop haben die Schüler für sich das Thema zu einem Abschluss gebracht und ihre Gedanken, Ideen und die Ereignisse der Woche auf Karten geschrieben und an einen „Gedankenbaum“ gehängt, der im Eingangsbereich der Schule in der Bamberger Hainstraße steht. „Mit Sicherheit gibt es nach unserer Aktionswoche einige Spender mehr“, meint Manuela Salomon, eine der Kursleiterinnen der Schule. „Aber uns allen war es wichtig, dass auch andere Meinungen respektiert werden.“ Ulrike Sänger, ebenfalls Kursleiterin, berichtet: „Den Schülern ist vor allem eine Botschaft wichtig: Überlasse es nicht deinen Angehörigen zu entscheiden, ob du Organspender wirst. Entscheide selbst und spreche auch darüber.“
Eindrücke der Schüler siehe auch www.pflegeschule-mal-anders.de